Kulmbach Bahnhof bekommt Schönheitskur

Sabine Emich
Für Fahrschüler ist es zwar ein gewohnter Anblick. Bei Kulmbach-Besuchern, die mit der Bahn anreisen, hinterlässt das Erscheinungsbild des Bahnhofsgeländes aber oft einen schlechten ersten Eindruck von der Bierstadt. Foto: Archiv

Der Bund gewährt 260 000 Euro für den Kulmbacher Bahnhof. Damit sollen Optik und Komfort aufgewertet werden. Die Barrierefreiheit bleibt allerdings nach wie vor ein Wunsch.

 
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Kulmbach - Dass der Kulmbacher Bahnhof nebst seinen dazugehörigen Anlagen wie Bänken und Wartebereichen angestaubt wäre, ist aus Sicht der meisten Kulmbacher noch beschönigend ausgedrückt. Angesichts des nicht nur in die Jahre sondern auch heruntergekommenen Komplexes ist oft genug von einem Schandfleck die Rede, der Bahnreisenden leider aber den ersten Eindruck von Kulmbach vermittelt. Jetzt gewährt der Bund 260 000 Euro aus einem Sofortprogramm, um den Bahnhof der Bierstadt in Sachen Optik und Komfort aufzuwerten. Der wichtigste Wunsch vieler Bürger bleibt aber vorerst dennoch unerfüllt: die Barrierefreiheit. Wann Rollstuhlfahrer, anderweitig Gehbehinderte oder Eltern mit Kinderwägen sich nicht mehr irgendwie die Treppen zu den Gleisen hinunter- und wieder hinaufquälen müssen, steht nach wie vor in den Sternen.

Was das Sofortprogramm bringt

Mit dem Sofortprogramm des Bundesverkehrsministeriums werden unter anderem folgende Arbeiten gefördert:

Austausch von Wand-/Bodenbelägen, Anstrich und Fassaden Erneuerung von Treppen, Zugängen, Zäunen und Dächern

Ergänzung von Sitz- und Wartemöglichkeiten

Beseitigung von Graffiti und weiteren Vandalismusschäden

Erweiterung von Reisendeninformation

Weiterer Ausbau der Barrierefreiheit

Energetische Sanierung wie beispielsweise Umrüstung auf LED-Beleuchtung oder Austausch von Heizungsanlagen

Beauftragt werden die Arbeiten von der Deutschen Bahn (DB Station&Service AG).

Quelle: Bundesverkehrsministerium

Die 260 000 Euro für den Kulmbacher Bahnhof sind hart erkämpft. Seit weit mehr als zehn Jahren setzen sich Kommunalpolitiker und die heimischen Abgeordneten aller Couleur dafür ein, dass der Kulmbacher Bahnhof endlich attraktiver und barrierefrei gemacht wird. Unzählige Gespräche mit Vertretern der Bahn hat es seitdem gegeben - ohne Erfolg. Einen ersten kann CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner nun vermelden.

In einer Pressemitteilung schreibt die Abgeordnete: "Ein weiterer wichtiger Schritt für den Kulmbacher Bahnhof ist getan. Der Bahnhof wird mit 260 000 Euro aus dem Sofortprogramm für attraktive Bahnhöfe vom Bund gefördert." Seit Beginn ihrer Amtszeit kämpfe sie für Verbesserungen für den Bahnhof in Kulmbach und freue sich nun, dass man mit diesen Mitteln in die Aufenthaltsqualität und die Reisendeninformationen investieren und so eine Attraktivitätsteigerung vor Ort erreichen könne. Zeulner: "Ich bedanke mich ganz herzlich bei unserem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der in Sachen Infrastruktur immer an der Seite von uns Kulmbachern stand und weiter steht. Gerade Infrastrukturprojekte kommen nur durch eine gute Zusammenarbeit aller Verantwortlichen vor Ort voran. Deswegen bedanke ich mich für das gute Miteinander bei den Verantwortlichen in der Stadt und im Landkreis Kulmbach, sowie bei den Kulmbachern, aber auch bei Initiativen wie dem Gehörlosenverein Kulmbach, der für ein konstruktives Miteinander jederzeit zur Verfügung stand."

Doch zurücklehnen will sich die Bundestagsabgeordnete nach eigenen Worten deswegen nicht. "Natürlich bleiben wir aber, neben der Steigerung der äußerlichen Attraktivität, auch weiter an dem barrierefreien Ausbau der Bahnsteige dran. Das bleibt ein zentrales Anliegen", verspricht Zeulner.

Bundesweit werden laut der offiziellen Internetseite des Bundesverkehrsministeriums noch in diesem Jahr 167 Bahnhöfe aufgefrischt. Dafür stellt das Ministerium der Deutschen Bahn 40 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel kommen aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung zur Stärkung der deutschen Wirtschaft und Bekämpfung der Corona-Folgen. Das Programm stützt zugleich kleine und mittlere regionale Handwerksbetriebe in ganz Deutschland.

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