Kulmbach Baustelle Burgberg

Von Stefan Linß

Die CSU treibt die Verkehrserschließung der Plassenburg voran und wirbt um finanzielle Unterstützung aus München. Doch aktuell bereitet der abgerutschte Hang große Sorgen.

 
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Kulmbach - Gar nicht fußfaul, dafür aber durchgeschwitzt und mit 20-minütiger Verspätung schreiten Oberbürgermeister Henry Schramm und Finanzstaatssekretär Franz Pschierer durch das Eingangstor in den Kasernenhof der Plassenburg. "Der Franz will uns helfen", verkündet der OB. Vom maroden Zustand des Burgbergs und einer problematischen Verkehrsanbindung konnte sich Pschierer bei seinem Marsch nach oben überzeugen.

Der Hang unterhalb des Burgtores ist abgerutscht. Den teilweise weggebrochenen Gehsteig hat die Stadt bereits mit Warnbaken und Absperrbändern gesichert. Sandsäcke und Planen sollen Schlimmeres verhindern. Kein schöner Anblick am Eingangsbereich, da sind sich Pschierer und der OB einig. "Das ist nicht gerade einladend", sagt der Staatssekretär und verspricht schnelle Hilfe.

Oberbürgermeister Schramm rechnet mit Kosten von einer halben Million Euro: "Da ist nicht nur der Gehsteig weggebrochen. Der komplette Hang muss gesichert werden." Unklar ist, wie es zu dem Erdrutsch kam. Die Sanierung soll im Sommer beginnen.

Der aktuellen Baustelle könnte eine weitere folgen, wenn die CSU ihre Erschließungspläne voranbringt. Auf Einladung der Mittelstandsunion Oberfranken war Pschierer nach Kulmbach gekommen, um sich die Verkehrprobleme rund um die Hohenzollernfestung erklären zu lassen. Laut Christine Maget, Chefin der Bayerischen Schlösserverwaltung in Bayreuth, ist die Zufahrt zur Plassenburg täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr für alle Autos und Busse gesperrt. "Moderne Reisebusse passen nicht durch das Burgtor", sagt Maget. Der Kasernenhof biete ohnehin maximal für zwei Busse Platz. Ein weiteres Problem sei der Begegnungsverkehr am engen Burgberg.

Auch weil es oft zu chaotischen Verkehrssituationen gekommen sei, wurde die Burg tagsüber für Fahrzeuge dicht gemacht, ergänzt Henry Schramm. Wer heute hochfahren will, der muss am Zentralparkplatz in den Pendelbus der Stadt einsteigen. "Das ist gar nichts", sagt Henry Schramm. Zumindest Reisegruppen sollten in ihrem eigenen Bus hochfahren dürfen.

"Ich bin zum ersten Mal in Kulmbach, aber es ist für mich schwer nachvollziehbar, dass man in einen Bus umsteigen muss", sagte Pschierer. Die Laufbereitschaft sei in der Gesellschaft minimal. "Niemand will zu Fuß hier hochdackeln. Ich sehe die Situation als unbefriedigend."

Laut Oberbürgermeister Schramm arbeitet das Bauamt derzeit an Plänen, wie der Burgberg vor dem Tor ausgebaut werden kann, um Reisebussen dort eine Wendemöglichkeit zu bieten. "So einfach ist das aber nicht." Der Höhenunterschied auf der kleinen Straße sei sehr groß.

Zudem werden laut Christine Maget am Burgtor derzeit Probeschürfungen vorgenommen, um zu prüfen, ob die Straße abgesenkt werden kann. Staatssekretär Pschierer lud alle Verantwortlichen ins Finanzministerium nach München ein, "um zeitnah eine Lösung zu finden".

Wenn die Plassenburg für den Verkehr besser erschlossen sei, dann könne man auch mal über neue Ideen nachdenken, sagt OB Schramm: "Wieso sollte es auf der Plassenburg beispielsweise kein Hotel geben?"