Enchenreuth Bezirksmedaille für den Monsignore

Werner Reißaus
Die Verleihung der Ehrenmedaille in Silber des Bezirks Oberfranken: Im Bild (von links): stellvertretender Bezirkstagspräsident Andreas Starke, Rüdiger Feulner und Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Foto: Werner Reißaus Quelle: Unbekannt

Enchenreuth - "Die Herkunft hat Rüdiger Feulner ohne Frage geprägt: Er ist Franke durch und durch, er ist weit in der Welt herumgekommen, er war lange Jahre vatikanischer Diplomat und hat zahlreiche hohe Ehrungen empfangen und doch ist

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Enchenreuth - "Die Herkunft hat Rüdiger Feulner ohne Frage geprägt: Er ist Franke durch und durch, er ist weit in der Welt herumgekommen, er war lange Jahre vatikanischer Diplomat und hat zahlreiche hohe Ehrungen empfangen und doch ist er der kernige Frankenwäldler geblieben." Diese Feststellung traf Bezirkstagspräsident Henry Schramm gestern bei der Verleihung der Ehrenmedaille in Silber des Bezirks Oberfranken an Monsignore Rüdiger Feulner. Mit seinem Wirken habe er nicht nur den Heiligen Stuhl, sondern auch seine oberfränkische Heimat in der ganzen Welt vertreten.

Schramm verwies darauf, dass Enchenreuth Jahrhunderte lang an der Grenze des Fürstbistums Bamberg zum Markgrafentum Kulmbach-Bayreuth lag, denn hier grenzte die katholische Region an die evangelische. Feulner studierte katholische Theologie, dazu Philosophie, Geschichte und Klassische Philologie zunächst in Bamberg, dann in Innsbruck, wo er den philosophischen und den theologischen Magistergrad erlangte und bereits im Alter von 27 Jahren im gleichen Jahr in beiden Fächern die Doktorwürde zugesprochen bekam.

Wie der Bezirkstagspräsident weiter berichtete, wurde der Heilige Stuhl nach wenigen Jahren in der Seelsorge auf den jungen Feulner aufmerksam. Er besuchte ab 1999 die päpstliche Diplomatenakademie, und daneben studierte er in Rom Kirchenrecht und erlangte darin einen Abschluss: Lizenziat des Kanonischen Rechts. Ein Lizenziat ist im katholischen Hochschulrecht der Inhaber der akademischen Voraussetzung, um an kirchlichen Hochschulen lehren zu dürfen. Praktische Erfahrung sammelte Rüdiger Feulner an der ständigen diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls in Bolivien. Nach Abschluss der Akademie war Feulner dann als Nuntiatursekretär eingesetzt, zunächst in Astana, der Hauptstadt Kasachstans, anschließend in Wien und Berlin.

Schramm weiter: "Aufgestiegen zum Legationsrat, wirkte er von 2013 bis 2014 in Venezuela, danach bis 2019 in Brüssel. Er erlebte Papstbesuche in seinen Wirkungsstätten und organisierte sie maßgeblich mit, auch den Deutschlandbesuch Benedikts XVI. im Jahr 2011."

Feulner lehrt die Fächer Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologisch-Philosophischen Hochschule Heiligenkreuz im Wienerwald, der größten deutschsprachigen theologischen Fakultät. Seit 2014 ist Rüdiger Feulner Professor an der Katholischen Universität Caracas. Schramm: "Doch über all dem hat Rüdiger Feulner nie vergessen, wo er herkommt, wo seine Wurzeln sind. Immer wieder, bei jeder Gelegenheit hat es ihn nach Oberfranken."

Seit etwas über einem Jahr wirkt Rüdiger Feulner wieder in seinem Oberfranken, wo er zum Pfarrvikar für Wartenfels ernannt wurde und auch die Kirchengemeinden von Reichenbach, Presseck und seiner Heimatgemeinde Enchenreuth betreut. Als Botschafter der fränkischen Region kann er sich jetzt auch einem seiner Lieblingsanliegen widmen: der Wallfahrtsbasilika in Marienweiher. Seit 2010 ist Rüdiger Feulner Vorsitzender des Freundeskreises, seit 2014 auch der neu errichteten Stiftung "Wallfahrtsbasilika Marienweiher".

Bilder