Wirsberg Corona leert die Kassen

Werner Reißaus
Die Corona-Krise tangiert sie unterschiedlich: (von links) die Künstler Martin Rassau und Bernhard Ottinger und Sternekoch Alexander Herrmann. Foto: Werner Reißaus Quelle: Unbekannt

Sowohl in der Gastronomie als auch in der Kulturszene geht es langsam wieder los. Für manche allerdings zu langsam.

 
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Wirsberg - Man merkte es den Künstlern der diesjährigen Schlossgarten-Festspiele, aber auch Sternekoch Alexander Herrmann am Samstag deutlich an: Sie sind froh und dankbar, dass es sowohl in der Künstlerbranche als auch im Hotel- und Gaststättengewerbe allmählich wieder zurück zur Normalität geht. Martin Rassau: "Es geht langsam los, aber wir stecken noch mittendrin. Wir hatten ein paar gute Ideen, wie wir die Corona-Krise bewältigen. Mit Open-Air-Comedy und da gleich einer ganzen Serie ab dem 10. Juli im Sportpark Ronhof, dem großen Fürther Fußballstadion, wo wir nach den Hygienevorschriften 500 Personen reinlassen dürfen."

Martin Rassau gesteht freilich, dass er von Fußball keine Ahnung hat und das erste Mal auf dem Rasen im Ronhof steht. Er tritt gemeinsam mit Volker Heißmann zu einem "Gschmarri-Kick" auf und danach kommen noch Michael Altinger, Sebastian Reich mit Amanda, Wolfgang Krebs, Klaus Karl-Kraus, Martina Schwarzmann, Lizzy Aumeier, Django Asül, Ingo Appelt, Rolf Miller oder Rüdiger Hofmann ins Stadion. Einen Tag später, am Samstag, 11. Juli, sind Martin Rassau und Volker Heißmann beim Volkacher Kabarett Sommer 2020 auf dem Weinfestplatz dabei. Martin Rassau: "Da dürfen wir nur 200 Leute platzieren, aber da warten wir noch ab, vielleicht gibt es noch eine Änderung der Staatsregierung. Wir wollen alle erst einmal wieder Geld verdienen, dass wieder was in die Kasse kommt."

In der Fürther Comedy wird man ab September 2020 erst einmal mit 100 Besuchern starten, 400 passen in den Saal. Über Facebook und Instagram wurden die Fans von Rassau und Heißmann die letzten Wochen bei Laune gehalten. Martin Rassau: "Für das Fernsehen machen wir was und wir schlängeln uns halt so durch, aber es wird langsam Zeit, dass es wieder aufwärts geht und Geld reinkommt." Bernhard Ottinger räumt ein, dass er es als Einzelperson im Künstlergeschäft wesentlich leichter hat, weil er den ganzen Apparat wie die Fürther Comedy eben nicht hat: "Ich kann da schon auf Auftritte verzichten. Mir fehlt aber natürlich auch das Geld, weil man es ja immer brauchen kann."

Für Sternekoch Alexander Herrmann ist klar: "Wir beginnen jetzt erst die Reise. Entscheidend sind die nächsten 18 Monate. Der Sommer ist eh schon schwierig. Dann müssen wir schauen, dass es im Herbst passt, und wir die Chance haben, irgendwie wieder Normalität hinzubekommen. Dieses Jahr wissen wir schon, dass uns die Corona-Krise in den Magen hauen wird."

Grundvoraussetzung für eine solide Entwicklung ist nach Worten Herrmanns, dass das erste Halbjahr im nächsten Jahr genauso gut wie 2019 läuft. "Mit dem zweiten Halbjahr 2021 beginnen ja die Tilgungen der Kredite, nicht nur bei mir, sondern auch bei allen anderen. Ende nächsten Jahres wissen wir dann, wo wir stehen." Er persönlich glaube aber, dass es bis zum Herbst einige Gastronomie- und Hotellerie- Kollegen weniger geben werde.

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