Kulmbach Der Rotmain-Auenweg - eine Tour durchs Märchenland

Horst Wunner
Ein Genuss auch für weniger sportliche Radler ist der Rotmain-Auenweg. Foto: hw

Wer radelnder Weise das Kulmbacher Land erkunden will, hat dazu viele reizvolle Möglichkeiten. Eine davon ist eine Route von Bayreuth bis in die Bierstadt.

 
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Kulmbach - Gerade jetzt im Zeichen von Corona mit den gewissen Einschränkungen ist Radfahren für viele Menschen eine Alternative. Man ist an der frischen Luft, kann sich sportlich oder leicht entspannt betätigen, allein oder in der Gruppe unterwegs sein. Und da bietet gerade das Kulmbacher Land viele Möglichkeiten.

Denn die Routen sind vielfältig und abwechslungsreich, man kann wählen zwischen leichten Wegen im Tal oder den anspruchsvollen Hügeln - oder ganz einfach eine Mischung davon. Wie zum Beispiel von Bayreuth nach Kulmbach. Man fährt mit dem Zug in die Richard Wagner-Stadt und startet dort am Bahnhof, nimmt den gut ausgeschilderten Main-Radweg und ist schon nach kurzer Zeit im Grün des Roten Mains. Ganz eben erreicht man Heinersreuth, besonders das Stück unterhalb der Ortschaft durch eine liebliche Auenlandschaft lädt zum Anhalten und Schauen in ein Stück unberührte Natur ein mit saftigen Wiesen und Schilfregionen ein, durch die sich der noch kleine Fluss schlängelt. Der sich hinter Altenplos mäandernd bis Neudrossenfeld windet, vorbei an der ehemaligen Bockela-Station Aichen, wo noch das Halteschild an die Eisenbahn von einst erinnert. Entlang des Rotmain-Auenweges, für ein Rennrad nicht geeignet, wird mit Hinweistafeln auf Storch, Biber und seltene Pflanzen aufmerksam gemacht, man fühlt sich ein bisschen verzaubert, trifft gelegentlich auf einen Spaziergänger, Jogger oder Angler - sonst Einsamkeit.

An der Alten Main-Brücke neben der Altdrossenfelder Mühle sollte man einen Abstecher nach rechts zum Neudrossenfelder Bräuwerck machen. Dort lockt der Biergarten mit einem frisch gezapften, selbst gebrauten Tagwerck und einer Brotzeit. Oder man kehrt direkt in Altdrossenfeld beim Landhotel Schnupp bei einer guten Forelle ein. Entlang der alten Bahnstrecke, immer gut ausgeschildert, führt der Radweg über Neuenreuth hinein in den Limmersdorfer Forst, ständig, aber nur leicht steigend mitten durch den Tann bis nach Limmersdorf. Da bittet Wirt Veit Pöhlmann neben der Tanzlinde zur Einkehr und auch zu Speisen "von früher" nach alten Rezepten. Ein Halt ist dann in Thurnau fast Pflicht, das Schloss und der Schlossweiher mit dem gleich daneben liegenden Schloss-Bräu sind ein guter Tipp in dem durch seine Töpferkunst bekannten Markt. Die Wirtschaft am See bietet neben guter Küche ein schönen Blick von der Terrasse auf Wasser und Giebelspitzen.

Vorbei am Golfplatz, ganz nahe an Kasendorf, führt der asphaltierte Radweg in weitem Bogen nach Krumme Fohre und durch viel Wald wieder ins Maintal bei Katschenreuth. Ein kurzer Schwung und unterhalb von Steinenhausen vereinigen sich Roter Main und Weißer Main zum "großen" Main. Der dort seine weite Reise bis zur Mündung in den Rhein in Mainz antritt.

Zurück in die Bierstadt über die Kieswäsch ist es nur noch ein kurzes Stück. Der gesamte Weg von etwas über 40 Kilometer lohnt sich. Die nächste Tour, entgegengesetzt, von Kulmbach entlang des Weißmain-Tals über Kauerndorf, Trebgast und Lindau zurück in die Bierstadt kann jetzt ins Visier genommen werden. Sie ist kürzer, aber ebenso abwechslungsreich und interessant.

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