Kulmbach Die Harfe lässt die Muskeln zittern

Gabriele Fölsche
Klangschalen sind wahre Wunderwerke, wie Therapeutin Christine Tiroch aus Kulmbach aus Erfahrung weiß. Foto: Gabriele Fölsche Quelle: Unbekannt

Loslassen und entspannen: Die Klangschalentherapie ist eine wohltuende Ganzkörpermassage. "Die Anwendung wird immer beliebter", weiß Heilpraktikerin Christine Tiroch.

 
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Kulmbach - Große goldfarbene Gongs, Schalen und Zimbeln stehen in dem angenehm hellen Raum in der Naturheilpraxis von Christine Tiroch im Teichweg 17 in Kulmbach. In der Mitte eine Klangliege. "Darunter ist eine Harfe, die im Monochord gestimmt ist: Deren Töne gehen durch und durch - bis in die kleinsten Muskelgewebe", sagt die 52-Jährige.

Schnupperstunde

Wer in die Klangschalentherapie hineinschnuppern will, kann dies am 23. Juni von 19 Uhr bis 20 Uhr: Da bietet Christine Tiroch Klangschalen-Entspannung mit Gongs, Zimbeln und Monocord in der kleinen Gruppe an. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon 09221-86966.

Sie praktiziert die Klangschalentherapie nach Walter Häfner: "Es ist ähnlich einer Reizstromtherapie." Und um die Wirkung zu verdeutlichen, bittet sie mich auf die kuschelige Liege und spielt nach einem bestimmten Muster die Töne der Klangschalen ab, wobei zudem neun beziehungsweise zwölf Schalen entsprechend dem Energiefeld des Menschen um und auf dem bekleideten Körper stehen.

Der flache Tam-Tam-Gong gibt beim Anschlagen durch die Heilpraktikerin seinen kräftigen, tiefen, voluminösen Klang frei und fährt sofort durch und durch. "Er fordert heraus und konfrontiert mit Erfahrungen von früher." Noch intensiver ist die Wirkung der Harfe, die unter der Klangliege angebracht ist. "Sie hilft in die Entspannungsphase zu kommen. Ist aber gleichzeitig wie ein Flaschenputzer. Er wirkt an den schmerzenden Stellen. Er geht durch Traumata - körperliche und seelische Blockaden werden aufgelöst", sagt Christine Tiroch.

Der große Feng-Gong am Fußende hingegen soll dazu beitragen sich zu öffnen und loszulassen. "Es ist ein schwebender Klang, der alles wegnimmt", erläutert die Kulmbacherin. Mit den neun kleineren, höher klingenden Klangschalen hingegen sollen die Chakren, feinstoffliche Energiewirbel, im und außerhalb des Körpers gereinigt werden. "Sie geben Energie und Kraft", sagt die Expertin.

Am Ende des Selbstversuches habe ich das Gefühl, als ob mein Körper schwingen würde. Ähnlich als würde ich eine Hula-Hoop-Reifen um die Hüfte kreisen lassen. Es ist ein angenehmes, entspannendes Gefühl, dem ich gerne noch weiter nachgegeben hätte, aber es ruft die Pflicht und Termine lassen mich weiter hetzen. "Und genau das ist das Problem unserer Zeit. Die Menschen sind angespannt und gestresst", weiß Christine Tiroch, zu der auch viele Führungskräfte kommen, um Energie zu tanken.

Ihre Patienten suchen bei ihr unter anderem in der Klangschalentherapie Ausgleich und Ruhe. Das Paradoxe: "Ich biete auch Seminare im Autogenen Training, doch vielen Menschen ist das zu langsam, zudem müssen sie dabei selbst etwas tun, deshalb ist die Klangschalentherapie mittlerweile beliebter", weiß Christine Tiroch aus Erfahrung. Sie berichtet, dass nach der Anwendung mit den Schalen manch einer weint, sich aber auch große Freude breitmacht. Andere Patienten wiederum schlafen ein.

Nach der Anwendung folgt ein Gespräch: "Ich frage nach Gefühlen, und was die Menschen gesehen haben", sagt die 52-Jährige. Sie erzählt, dass oftmals Bilder, Farben oder Blumen vor dem geistigen Auge erscheinen. "Das ist ein Zeichen von Entspannung." Die Klangtherapie verspricht Hilfe bei vielen Leiden. Zum Beispiel bei Depressionen, Verspannungen, Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen oder Schlafstörungen. Aber auch Krankheiten des Lymphsystems oder unerfülltem Kinderwunsch, um nur einiges zu nennen.

Christine Tiroch sagt: "Ich habe schon viele Erfolge mit dieser Therapie erzielt." Und betont: "Der hervorragende Entspannungszustand kann die Selbstheilungskräfte aktivieren und kreative Energie wieder freisetzen. Der Kopf wird frei, Stress und Sorgen können losgelassen werden. Ein Wohlgefühl durchströmt den Körper, Geist und Seele." Christine Tiroch bietet zahlreiche ganzheitliche Heilmethoden. "Ich habe die Klangausbildung dazu genommen, weil mir in meiner Praxis noch etwas Seelisches gefehlt hat", sagt sie. Aber auch, dass sie sich selbst nicht extrem spirituell fühlt: "Ich komme ja eigentlich aus der Wissenschaft und bin technische Assistentin im Bereich der klinische Chemie. Dennoch bin ich überzeugt, dass es nicht nur Schwarz und Weiß gibt."

Die 52-Jährige entschied sich für ihren heutigen Beruf aus einer Selbsterfahrung heraus. "Ich hatte vor Jahren einen Hautauschlag, der durch Behandlung durch Ärzte nicht gelindert werden konnte, erst der Homöopath half mit", erinnert sie sich. Dieses Ereignis hat sie so nachhaltig beeindruckt, dass sie sich selbst in die Ausbildung begab und 2007 die Prüfung ablegte. Nach und nach bildete sie sich weiter. Neben der klassischen Homöopathie bietet sie unter anderem auch Wirbelsäulentherapie nach Dorn/Breuß, Ohrakupunktur, Iris-Diagnose oder Kinesiologie.

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