Kulmbach Die Kulmbacher gehen auf Namenssuche

Wie soll der Zentralparkplatz in Zukunft heißen? Die WGK ruft zu einem Ideenwettbewerb auf. OB Schramm hat seinen Favoriten schon gefunden: Er ist für den "EKU-Platz".

 
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Kulmbach - Die Wählergemeinschaft Kulmbach (WGK) will dem Zentralparkplatz einen Namen geben und ruft dazu auf ihrer Homepage (www.wgk-kulmbach.de) zur Teilnahme an einem Ideenwettbewerb auf. "Wir wollen die Bevölkerung mit einbinden. Vielleicht gibt es ja kreative Vorschläge", erklärt dazu WGK-Vorsitzender Dr. Ralf Hartnack. Bis zum 30. Mai können die Kulmbacher ihre Vorschläge einreichen.

Geschichte der EKU

Die EKU war lange Zeit die größte der Kulmbacher Brauereien. 1872 nahm sie mitten in der Stadt, auf dem Gelände des heutigen Zentralparkplatzes, ihren Betrieb auf. 1960 erfuhr die Brauerei einen großen Aufschwung. Die alte Brauerei wurde zu klein. Unter seinem damaligen Vorstandsvorsitzenden Eribert Kattein zog das Unternehmen im Jahr 1969 in einen ganz neuen Braubetrieb auf einem Grundstück an der Kronacher Straße um. Der Standort mitten in der Stadt wurde aufgegeben, die leer stehenden Gebäude der EKU schließlich im Jahr 1970 abgerissen. Danach entstand der Zentralparkplatz, wie ihn die Kulmbacher heute kennen.

Oberbürgermeister Henry Schramm macht kein Geheimnis daraus, dass er seinen Favoriten für einen Namen schon gefunden hat. Schramm will sich an der Geschichte des Areals orientieren und tendiert daher zum "EKU-Platz". Für die meisten Kulmbacher heißt der Platz ohnehin schon immer fast genau so: Wenn vom "EKU-Parkplatz" gesprochen wird, weiß jeder Einheimische sofort, was gemeint ist.

Einen "EKU-Platz" will Dr. Ralf Hartnack als Sieger nicht ausschließen. Auch nicht die Möglichkeit, dass es am Ende doch beim "Zentralparkplatz" bleibt. Das sieht auch Bürgermeister Stefan Schaffranek ganz ähnlich. Es könne aber auf keinen Fall schaden, meint die WGK, wenn man sich vor einer Entscheidung mal umhört. Vielleicht komme ja ein besonders guter Vorschlag zustande, an den noch gar keiner gedacht hat.

Wenn der Einsendeschluss am 30. Mai erreicht ist, wird sich eine Jury der WGK zusammensetzen und die eingegangenen Vorschläge sortieren. Was Sinn macht, soll dann dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden. Möglicherweise, meint Ralf Hartnack, könne das bereits in der Juni-Sitzung geschehen.

OB Henry Schramm sagt ganz offen, dass er seinen Favoriten schon gefunden hat. Er meint, die Orientierung an den historischen Gegebenheiten würde in diesem Fall am besten passen. "Ich habe Kulmbach in einer Zeit kennengelernt, in der die alte historische EKU-Brauerei noch im Herzen unserer Stadt ihren Standort hatte. Viele ältere Kulmbacher sprechen nach wie vor vom 'EKU-Platz'. Beim Zentralparkplatz will es Henry Schramm aber nicht belassen: "Dieser Name wird diesem herrlichen Platz mitten in unserer Stadt nicht mehr gerecht. Nachdem wir jetzt dort dank großzügigster Förderung durch den Freistaat Bayern viele Millionen verbaut haben und ein wunderschöner Platz entsteht, kann man sicher auch mal über einen anderen Namen nachdenken."

Dabei liege es nahe, den Platz nach der EKU zu benennen, die dort viele Jahre lang ihren Sitz gehabt hat. Viele Menschen hatten dort in der Braustätte ihren Arbeitsplatz, erinnert Schramm. Erst 1970 sei die alte Brauerei abgerissen worden, die EKU siedelte sich auf einem neuen Grundstück etwas außerhalb neu an. Mit einem "EKU-Platz", ist sich Schramm sicher, könnten sich viele Kulmbacher anfreunden. "Ich hoffe auch, dass es zu so einer einfachen und guten Lösung kommt."

Die öffentliche Debatte, die jetzt aufgekommen ist, hat vor allem im Internet auch schon etlichen Spott hervorgerufen. So mancher Vorschlag wurde da bereits veröffentlicht, von dem Dr. Ralf Hartnack ganz klar sagt, dass da wohl aussortiert wird, bevor die Vorschläge an den Stadtrat gehen. "Sittenwidriges" werde nicht weitergegeben.

Kulmbachs Oberbürgermeister will die Vorschläge, die jetzt schon kursieren, mit dem Hinweis, sie seien teilweise persönlich, nicht kommentieren. Noch habe sich der Stadtrat nicht mit der Namensgebung für den Platz befasst. Lediglich die nun zusammengefassten beiden Tiefgaragen tragen nun seit der April-Sitzung die Bezeichnung "Stadtmitte". Das Thema auf die Tagesordnung des Stadtrats zu setzen lasse sich aber leicht machen, erklärt Schramm. Wenn nicht etwas ganz unvorhergesehen Tolles vorgeschlagen wird, geht Schramm davon aus, dass der Stadtrat dem "EKU-Platz" nähertreten werde. "Ich habe zwar nur eine Stimme von vielen im Gremium", betont Schramm und weist darauf hin, dass auch alle Bürger aufgerufen sind, Vorschläge einzubringen. "Ich könnte aber mit dem Namen 'EKU-Platz' für diesen zentralen Platz in unserer Stadt sehr gut leben. Ich denke, wenn nicht etwas ganz Ausgefallenes kommt, wird sich dieser Name wohl auch durchsetzen."

Nach Angaben von Stefan Schaffranek ist auch im WGK-Ideenwettbewerb der "EKU-Platz" natürlich im Gespräch. Es liegen aber auch Vorschläge wie Luitpoldplatz oder Zentralplatz auf dem Tisch.

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