Kulmbach Die Rückkehr des toten Markgrafen

Redaktion KulmbachBild Markgraf Georg Friedrich Foto: A Allgem. freier Mitarbeiter

Kulmbach - Das Hohenzollern-Museum auf der Plassenburg ist um ein bedeutendes Gemälde reicher: Es zeigt den Markgrafen Georg Friedrich d. Ä. von Brandenburg (1539-1603) auf dem Totenbett.

 
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Kulmbach - Das Hohenzollern-Museum auf der Plassenburg ist um ein bedeutendes Gemälde reicher: Es zeigt den Markgrafen Georg Friedrich d. Ä. von Brandenburg (1539-1603) auf dem Totenbett. Das Gemälde von Andreas Riehl d. J., das sich bis Anfang des 19. Jahrhunderts auf der Plassenburg befand, kehrt nach langer Zeit in Berlin und mehrjähriger Restaurierung nun wieder an den Ort seiner Entstehung zurück. Das im Jahr 1603 entstandene Bild ist eine Leihgabe der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Potsdam).

Der Tod des Markgrafen bedeutete das Ende der älteren fränkischen Linie der Hohenzollern. Das ungewöhnliche, lebensgroße Abbild der aufgebahrten Leiche auf Leinwand im Format von 111 mal 210 Zentimeter mag auch im Bewusstsein dieses historischen Moments geschaffen worden sein, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Kulmbach.

Bereits im Jahr 1473 war in der Dispositio Achillea die Trennung des fränkischen vom kurbrandenburgischen Familienzweig der Hohenzollern eingeleitet worden. Im Hausvertrag von Gera legte der kinderlose Georg Friedrich 1598 fest, dass die brandenburgischen Kurfürsten das Erbe in den fränkischen Stammlanden antreten sollten.

Markgraf Georg Friedrich hinterließ seinen brandenburgischen Vettern ein mustergültig verwaltetes Fürstentum. In seiner fast ein halbes Jahrhundert währenden Regierungszeit hatte er den Kulmbacher Landesteil wieder emporgebracht und die kriegszerstörte Plassenburg ab 1562 durch den Baumeister Caspar Vischer erneuern lassen.

Dabei entstand eine der bedeutendsten Schöpfungen der deutschen Renaissance: der "Schöne Hof", ein eindrucksvoller Arkaden- und Turnierhof mit umfangreichen Bildhauerarbeiten.

Die Plassenburg hoch über Kulmbach zählt zu den mächtigsten Festungsanlagen in Bayern. 1338 bis 1791 gehörte sie den Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen zu Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern. Im heutigen Mittel- und Oberfranken wurde von ihnen der Grund gelegt für die Ausdehnung der Hohenzollern nach Brandenburg und Preußen.

Das 2003 eröffnete Museum "Hohenzollern in Franken" spannt den Bogen von den Burggrafen des Mittelalters über die beiden Fürstentümer der Barockzeit (Ansbach und Kulmbach/Bayreuth) bis zur preußischen Herrschaft um 1800 und den baldigen Übergang des Territoriums an das neue Königreich Bayern im Jahr 1806/10.

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