"Seit Mitte März ist der gesamten Kulturbranche durch Corona faktisch die Arbeitsgrundlage entzogen worden. Dies trifft Künstler ebenso hart wie Veranstalter, Veranstaltungsorte und andere Dienstleister", sagt Hannah-Katharina Martin. Sie ist doppelt betroffen: Als Eigentümerin des alten Schulhauses mit dem Frankenwaldtheater im Obergeschoss in Stadtsteinach und als Mitarbeiterin im "Zentrum" in Bayreuth. Sie ist seit März freigestellt, das internationale Jugendkulturzentrum ist geschlossen. Seit 30 Jahren ist das "Zentrum" fester Kulturbestand der Stadt Bayreuth und im oberfränkischen Raum einmalig. Durchschnittlich 40 000 Besuchern im Jahr bietet es eigene Veranstaltungen, aber auch facettenreiche und spannende Plattformen für Jugendprojekte, modernes Theater, internationale Künstlerworkshops, klassische und zeitgenössische Musik, Pop- und Rock- sowie Film- und Lesefestivals. Unter den mittlerweile gelockerten Auflagen in der Corona-Krise wären Veranstaltungen mit der Hälfte des "normalen" Publikums zwar möglich, sagt sie. Aber damit wären allerhöchstens die laufenden Kosten für Räume und Gebäude zu bestreiten. "Das lohnt sich auf keinen Fall."