Stadtsteinach Ein Jahr mit sechs Toten auf den Straßen

Klaus Altmann-Dangelat
Blick zurück: Bei Schwand starben im Jahr 2018 bei einem schweren Unfall zwei Menschen, drei Personen wurden schwer verletzt. Foto: red

Vor zwei Jahren kamen sechs Menschen in der Region östlich von Kulmbach im Straßenverkehr ums Leben. Ende 2019 dann die gute Nachricht: Kein tödlicher Unfall. Das kann man dem aktuellen Unfallatlas entnehmen.

 
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Stadtsteinach - Der interaktive Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zeigt das Unfallgeschehen auf regionaler Ebene, also auch für das Kulmbacher Land. Die Frankenpost wird in nächster Zeit einige bemerkenswerte Fakten herausgreifen: Wo gibt es Unfallschwerpunkte? Wo sind Fahrradfahrer verletzt worden? Was sagt die Polizei dazu? Zu Beginn richten wir das Augenmerk auf den Bereich der Polizeiinspektion Stadtsteinach. Dann wird es in den darauffolgenden Ausgaben um Kulmbach und die Umgebung gehen.

Viel befahrene Straße

Die Bundesstraße 289 ist eine der meist befahrenen Straßen im Kulmbacher Land. Das gilt für die vierspurige Strecke im Stadtgebiet, aber auch für den Abschnitt von Kulmbach über Kauerndorf nach Untersteinach. Für den ersten Abschnitt wurden bei der letzten Verkehrszählung 14 376 Fahrzeuge registriert. Für den Bereich Kauerndorf-Ludwigschorgast waren es immerhin noch 12 479 Fahrzeuge. Zwischen Ludwigschorgast und Kupferberg verringert sich diese Zahl dann um etwa drei Viertel auf 2951 Fahrzeuge. Trotzdem passieren auch in dem Waldstück bis zu den Kupferberger Steinbrüchen immer wieder Unfälle. kad


Die Hoffnung, dass der positive Trend von 2019 auch 2020 anhalten könnte, hat vor Kurzem ein tödlicher Unfall zwischen Neuenmarkt/Hegnabrunn und Oberlangenroth zunichte gemacht, bei dem Mitte April ein Autofahrer gestorben ist. Immerhin ist bayernweit die Zahl der Unfälle und der im Straßenverkehr verletzten Personen im ersten Halbjahr 2020 um jeweils 21 Prozent gegenüber 2019 gesunken. 216 Personen kamen auf den bayerischen Straßen ums Leben, im Vorjahr waren es von Januar bis Juni noch 240.

2016 und 2017 gab es keine tödlichen Unfälle im Stadtsteinacher Inspektionsbereich zu vermelden. In diesen beiden Jahren kamen die schlimmsten Nachrichten von der B 289 im Bereich Kulmbach. Nördlich von Kauerndorf kam es vor vier Jahren zu einem Unfall, an dem ein Motorradfahrer und ein Lkw beteiligt waren. Der Biker überlebte die Kollision nicht. Es war einer von sechs Unfällen auf der viel befahrenen Bundesstraße bis zur Abzweigung nach Aichig. 2017 wurden dann sieben Unfälle in diesem Bereich gezählt, zwei davon mit tödlichem Ausgang. Im Talbereich zwischen Forstlasmühle und Aichig starb ein Autofahrer. Ein weiterer schlimmer Unfall passierte an der Abzweigung nach Aichig.

Die meisten Unfälle mit Todesfolge im Bereich der Polizeiinspektion Stadtsteinach wurden dann jedoch im Jahr 2018 verzeichnet. Darunter war auch ein Unfall eines Autofahrers, wie zwei Jahre später, auf der Straße zwischen See und Hegnabrunn. Beide Autofahrer gerieten nach Auskunft der Polizei Stadtsteinach auf gerader Strecke auf die Gegenfahrbahn und prallten gegen einen Baum. Die beiden Unfälle ereigneten sich aber nicht in der gleichen Fahrtrichtung, 2018 starb in Himmelkron eine Fußgängerin beim Überqueren der B 303. Die 77-jährige Frau hatte in den frühen Morgenstunden nicht die Unterführung genutzt und wurde vom Auto eines 19-Jährigen erfasst. Der Unfall geschah an der Kreuzung, wo die Markgrafen-, die Streitmühlestraße sowie der Weg am Sportgelände in die Bundesstraße einmünden. 2017 wurde an der Einmündung der Markgrafenstraße eine Person bei einem Autounfall leicht verletzt. An derselben Stelle wurde 2019 ein Autofahrer schwer verletzt.

Bei den tödlichen Unfällen im Jahr 2018 standen vor allem Straßen um Stadtsteinach im Mittelpunkt. Auf der B 303, südlich von Ziegelhütte, starb ein Autofahrer. Der 21-Jährige rutschte von Untersteinach kommend im Bereich einer Linkskurve von der Fahrbahn. Der Fahrer war alkoholisiert und nicht angeschnallt.

Zwei sehr schwere Unfälle wurden vor zwei Jahren außerdem auf der Staatsstraße 2195 von Stadtsteinach in Richtung Presseck verzeichnet. In der Nähe einer Abzweigung im Waldgebiet überlebte ein 57-jähriger Motorradfahrer einen Sturz nicht. Kurz vor Schwand stürzte er in einer Linkskurve und wurde anschließend gegen einen Leitplankenpfeiler geschleudert. Die Polizei geht von einem Fahrfehler aus. Zwei Jahre zuvor war bereits an fast derselben Stelle ein Motorradfahrer schwer verletzt worden.

Der dritte tödliche und schwerste Unfall im Raum Stadtsteinach ereignete sich an einer Stelle, von der in anderen Jahren nichts zu berichten war. Auch bei diesem Unfall geht die Polizei von Alkohol als Ursache aus. Auf der Staatsstraße war am 12. Juli gegen 6.40 Uhr ein Auto in Richtung Presseck unterwegs. In einer Linkskurve bei der Abzweigung nach Schwand kam der Pkw nach rechts von Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Für den Fahrer und den Beifahrer kam jede Hilfe zu spät sterben, die drei Mitfahrer wurden schwer verletzt.

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