"Anfangs habe ich mir das alles ein bisschen weniger aufwendig vorgestellt", gibt Kerstin Klinger zu. Die größte Herausforderung seien die weiten Strecken gewesen, da sie ganz Oberfranken abdecken wollte. "Es gibt zum Beispiel auch ein Buch über Glücksorte in Erfurt - da ist das natürlich einfacher, alle abzufahren", führt sie aus. Erschwerend sei hinzugekommen, dass sie im Sommer 2019 mit ihrem Mann von Kronach nach Traunstein umgezogen ist. "Aber wir sind nach wie vor sehr heimatverbunden und oft hier", sagt sie.
Allein war Kerstin Klinger auf ihrer Entdeckungstour durch Oberfranken so gut wie nie. "Eigentlich waren fast immer entweder mein Mann oder meine Mama dabei", erzählt sie lachend. Die beiden hätten selbst großen Spaß daran gehabt, die Gegend auf diese Weise zu erkunden und viele verschiedene Menschen zu treffen. Was das Ganze gegen Ende wirklich erschwert habe, sei die Corona-Pandemie gewesen. "Vieles hatte geschlossen. Da musste man manchmal ein bisschen kreativ werden. Letztlich habe ich es aber irgendwie geschafft, zu jedem Ort ein Foto zu bekommen", sagt sie. Bis auf eines habe sie alle Bilder selbst gemacht.
Wie viele Stunden Arbeit sie insgesamt in das Buch gesteckt hat, kann Kerstin Klinger rückblickend nicht sagen. "Ich habe das nicht aufgeschrieben. In der Recherche verliert man sich natürlich auch manchmal und vergisst die Zeit", erzählt sie. Trotzdem habe sie das Ganze nicht als übermäßige Belastung empfunden - sie habe nebenher in Vollzeit gearbeitet und auch ausreichend Zeit für ihr Privatleben gefunden.
Ob Kerstin Klinger noch weitere Bücher schreiben will, weiß sie noch nicht. "Vorerst war das etwas Einmaliges. Ich kann mir aber grundsätzlich schon vorstellen, das irgendwann noch einmal zu machen", sagt sie.
Wenn, werde sie aber voraussichtlich im Bereich der Sachliteratur bleiben. "Bei den Glücksorten hatte ich pro Ort immer eine abgeschlossene Einheit. Da war das recht gut überschaubar. Einen ganzen Roman zu schreiben, stelle ich mir hingegen sehr schwierig vor", sagt sie.