Kronach Ein Reiseführer zum Glück

Kerstin Klinger ist stolz, ihr erstes selbst geschriebenes Buch in ihren Händen zu halten. "Schreiben ist mir schon immer recht leicht gefallen", sagt sie. In ihrem Erstlingswerk konnte sie dieses Talent mit ihrer Heimatliebe verbinden. Foto: Julia Knauer

Die Kronacherin Kerstin Klinger hat ein Buch über Glücksorte in Oberfranken geschrieben. Ab sofort ist es erhältlich. Damit erfüllt sich die 30-Jährige einen Kindheitstraum.

 
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Oberfranken - Dass Oberfranken glücklich macht, muss man einem waschechten Kronacher wohl nicht erzählen. Fortan kann sich aber auch jeder, der nicht das große Los gezogen hat, an diesem wunderschönen Fleckchen Erde zu leben, ein Bild davon machen. Und zwar auf ganzen 167 Seiten im Buch "Glücksorte in Oberfranken" von Kerstin Klinger. Seit dem 12. August ist das Erstlingswerk der Kronacherin im Handel erhältlich.

Die Autorin

Kerstin Elisabeth Klinger ist in Lichtenfels geboren und in Kronach aufgewachsen. Nach ihrem Abitur am Kaspar-Zeuß-Gymnasium im Jahr 2009 hat sie in Passau Medien und Kommunikation studiert. Inzwischen lebt die 30-Jährige mit ihrem Mann in Traunstein und arbeitet als Marketing-Leiterin im Tourismusverband Achental.

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www.kerstinelisabeth.de


Das Buch kaufen

Das Buch "Glücksorte in Oberfranken" ist im Droste Verlag erschienen. Es ist über Buchhandlungen sowie auf den gängigen Online-Plattformen erhältlich und kostet 14,99 Euro. Autorin Kerstin Klinger hofft, dass möglichst viele den lokalen Einzelhandel unterstützen und das Buch dort kaufen. Die ISBN lautet 978-3-7700-2190-1.

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www.gluecksorte.de


"Das ist schon ein ziemlich krasses Gefühl. Ich hab‘ ein Buch geschrieben - das muss man erst einmal realisieren", meint Kerstin Klinger lachend, während sie ein Exemplar in ihren Händen hält und versonnen das Cover betrachtet. Für sie gehe damit ein lange gehegter Traum in Erfüllung. "Ich wollte schon immer ein Buch schreiben. Jeder hat ja so seine Kindheitsträume", erzählt sie. Dass es letztendlich eine Art Reiseführer geworden ist, sei allerdings nicht ganz geplant gewesen.

"Ich hatte andere Glücksorte-Bücher schon öfter einmal in Buchhandlungen oder sozialen Medien gesehen und fand die Idee, Orte vorzustellen, die glücklich machen, ganz cool", blickt Kerstin Klinger zurück. Auf der Glücksorte-Homepage habe sie dann gesehen, dass Autoren für weitere Bücher gesucht werden. "Also habe ich eine E-Mail an den Verlag geschrieben, Probe-Texte und eine Liste mit Vorschlägen für Glücksorte in Oberfranken eingereicht", erzählt sie. Im Januar 2019 habe sie schließlich die Zusage bekommen.

Bis März 2020 hatte Kerstin Klinger dann Zeit für die Umsetzung. "Im Autoren-Vertrag stand alles ganz genau drin, also zum Beispiel, bis wann ich was liefern musste", erklärt sie. Im Wesentlichen seien das die Inhalte gewesen, also insgesamt 80 Glücksorte in Oberfranken und zu jedem einen Text und mindestens zwei Fotos zur Auswahl. "Um das Lektorat und den Druck hat sich der Verlag gekümmert", sagt sie. Jedoch habe sie generell viel Mitspracherecht gehabt, beispielsweise auch was die Motive auf dem Cover betreffe. "Insgesamt war die Zusammenarbeit mit dem Droste Verlag super. Mit dem Lektor war ich sehr zufrieden und auch das Layout gefällt mir echt gut", freut sie sich.

Die Suche nach den 80 Glücksorten sei eine kleine Entdeckungsreise durch die Heimat gewesen. "Natürlich habe ich viel online recherchiert. Aber ich habe zum Beispiel auch im Bekanntenkreis herumgefragt, ob jemand einen tollen Ort kennt", erzählt Kerstin Klinger. Dabei sei es nicht unbedingt darum gegangen, die typischen Touristen-Hotspots vorzustellen, sondern auch kleinere, unbekanntere Plätze - echte Glücksorte eben. Viel sei sie auch einfach selbst mit offenen Augen durch die Gegend gefahren. "Dabei habe ich darauf geachtet, das gleichmäßig über alle oberfränkischen Landkreise zu verteilen", sagt sie. Das sei ihr persönlich sehr wichtig gewesen. Besucht habe sie im Laufe der Zeit noch viel mehr als die 80 Orte, die es letztendlich ins Buch geschafft haben.

"Anfangs habe ich mir das alles ein bisschen weniger aufwendig vorgestellt", gibt Kerstin Klinger zu. Die größte Herausforderung seien die weiten Strecken gewesen, da sie ganz Oberfranken abdecken wollte. "Es gibt zum Beispiel auch ein Buch über Glücksorte in Erfurt - da ist das natürlich einfacher, alle abzufahren", führt sie aus. Erschwerend sei hinzugekommen, dass sie im Sommer 2019 mit ihrem Mann von Kronach nach Traunstein umgezogen ist. "Aber wir sind nach wie vor sehr heimatverbunden und oft hier", sagt sie.

Allein war Kerstin Klinger auf ihrer Entdeckungstour durch Oberfranken so gut wie nie. "Eigentlich waren fast immer entweder mein Mann oder meine Mama dabei", erzählt sie lachend. Die beiden hätten selbst großen Spaß daran gehabt, die Gegend auf diese Weise zu erkunden und viele verschiedene Menschen zu treffen. Was das Ganze gegen Ende wirklich erschwert habe, sei die Corona-Pandemie gewesen. "Vieles hatte geschlossen. Da musste man manchmal ein bisschen kreativ werden. Letztlich habe ich es aber irgendwie geschafft, zu jedem Ort ein Foto zu bekommen", sagt sie. Bis auf eines habe sie alle Bilder selbst gemacht.

Wie viele Stunden Arbeit sie insgesamt in das Buch gesteckt hat, kann Kerstin Klinger rückblickend nicht sagen. "Ich habe das nicht aufgeschrieben. In der Recherche verliert man sich natürlich auch manchmal und vergisst die Zeit", erzählt sie. Trotzdem habe sie das Ganze nicht als übermäßige Belastung empfunden - sie habe nebenher in Vollzeit gearbeitet und auch ausreichend Zeit für ihr Privatleben gefunden.

Ob Kerstin Klinger noch weitere Bücher schreiben will, weiß sie noch nicht. "Vorerst war das etwas Einmaliges. Ich kann mir aber grundsätzlich schon vorstellen, das irgendwann noch einmal zu machen", sagt sie.

Wenn, werde sie aber voraussichtlich im Bereich der Sachliteratur bleiben. "Bei den Glücksorten hatte ich pro Ort immer eine abgeschlossene Einheit. Da war das recht gut überschaubar. Einen ganzen Roman zu schreiben, stelle ich mir hingegen sehr schwierig vor", sagt sie.

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