Kulmbach Ein erster Schritt zum Traumhaus

Sein Grundstück grenzt unmittelbar an ein Baugebiet an, zählt aber zum Außenbereich. Der Stadtrat kommt einem Bauinteressenten entgegen.

 
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Kulmbach - Es war ein hartes Ringen. Am Ende darf sich der Besitzer eines Grundstücks ganz am Ende der Mangersreuther Straße direkt im Anschluss an die schon vorhandene Bebauung nun aber doch Hoffnungen machen, dass die bisherige Wiese aus dem Außenbereich dem Innenbereich zugeordnet wird und er damit seinen Traum, auf dem Grundstück zwei Häuser zu bauen, ein Stück näher gekommen ist. Der Stadtrat stimmte mehrheitlich für die Einleitung einer Einbeziehungssatzung. Eine Baugenehmigung ist das noch nicht. Nun beginnt ein Verfahren, in dem auch die Öffentlichkeit gehört wird.

OB Ingo Lehmann (SPD) hat im Stadtrat darauf aufmerksam gemacht, dass der Wunsch des Grundstücksbesitzers erfüllt wird. Gleichzeitig machte Lehmann aber auch deutlich, dass im Bauausschuss wohl kritisch über das Ansinnen diskutiert wurde. Ralf Baumann (SPD) führte das im Stadtrat fort. Eine Superlage habe das Grundstück. Allerdings solle man auch nicht immer mehr Natur für Bauprojekte "abknapsen".

Dass zumindest in Teilen des Stadtrats die Tendenz besteht, nicht nur diese beiden Häuser zu genehmigen, sondern auch gleich noch unterhalb der jetzigen Häuserreihe noch einige weitere Baugrundstücke zu erschließen, wurde dann im Zuge der weiteren Diskussion deutlich, als Bürgermeister Dr. Ralf Hartnack anmerkte, man solle mit dem jetzigen Bauinteressenten gleich über die Möglichkeit einer Zufahrt über sein Grundstück zu den unteren Parzellen sprechen. Ein paar Häuser kann sich auch OB Lehmann dort vorstellen. Allerdings: "60 bis 70 Häuser im Rotmaintal halte ich für den falschen Ansatz." Kulmbach brauche weitere Bauplätze. Das räumte auch der OB ein. Die Stadt müsse sich Gedanken machen, wo die geschaffen werden können. Zu Dagmar Keis-Lechner (GOL), die auf die Schließung von Lücken und ein Innenentwicklungskonzept setzt, sagte Lehmann, dass das sehr wohl ein Bestandteil der Planung sei. "Aber ohne neue Baugebiete wird es nicht gehen."

Thorsten Grampp (CSU) erinnerte daran, dass sich nicht alles auf die Kernstadt Kulmbach beziehen dürfe. "Auch die Ortsteile müssen weiter entwickelt werden." Für die wäre es nach Grampps Ansicht der Todesstoß, würde die Konzentration allein auf die Innenentwicklung Kulmbachs richten. Grampp sieht mit Sorge, dass Kulmbacher in Nachbargemeinden ziehen und dort bauen, weil sie in ihrer Heimatstadt kein Grundstück finden.

Bürgermeister Frank Wilzok (CSU) brach eine Lanze für den Bauinteressenten. Das Grundstück, um das es geht, gehöre ihm bereits. Es grenze direkt an weitere Häuser an. Ein Genehmigung dieses Anliegens schaffe auch keinen Präzedenzfall, meint Wilzok. "Ich verstehe das Interesse der Leute, dass sie auf ihrem Grund in Verlängerung des bereits bebauten Areals ihren Traum vom Eigenheim erfüllen wollen."

Machbar sei an dieser Stelle alles, sagte Stadtbaudirektor Gerd Belke. Von der Genehmigung der beiden Häuser über eine Abrundung durch eine zweite Häuserzeile unterhalb bis hin zu einem neuen Wohnbaugebiet sei Platz vorhanden. Wie man vorgehen will, obliege dem Stadtrat.

Der hat nun mit 16 (CSU, WGK, AfD) zu 11 Stimmen (SPD, Grüne) erst einmal beschlossen, dass er grundsätzlich willens ist, die beiden Häuser zu erlauben. Nun wird das dafür nötige Verfahren in Gang gesetzt.

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