Bei einer Napoli-Reise ist die nahe liegende Isola Procida fast Pflicht, ein Juwel voller bunter Häuserkaskaden am Steilhang umgeben vom azurblauen Meer. Mit dem E-Bike quer durch die kleine Insel, hinein ins Lokal zur Seezunge, schon gewohnt: Maske auf und ab. Wenn man sie mal vergisst aufzusetzen, wird man höflich daran erinnert. Und bei der Rückfahrt mit der Tragettho, der Fähre, stehen bei der Ankunft im Hafen von Napoli die Carabinieri und prüfen, ob alle Masken tragen.
Ein Erlebnis auch die Fahrt mit der Circum Vesuviana, einer Art S-Bahn entlang des Golfes unterhalb des Vesuv. Bis nach Castellamare di Stabia geht es: Maskenpflicht, alle folgen ihr. Auch in der Bergbahn hinauf zum Monte Faito (1131 Meter) das gleiche Prozedere: Dafür wird man mit einem unvergleichlichen Blick bis hinüber nach Sorrent und die Insel Capri belohnt. Und anschließend in dem kristallklaren Wasser der Adria bei Vico Equence in einer pittoresken Bucht ist Corona ganz weit weg. Es gibt viel Platz, keine Ostsee -Menschendichte. Noch ein Abstecher nach Agropoli im Cilento, dem südlichen Hinterland Napolis. Das Bergstädtchen bietet großartige Ausblicke und fantastisches Essen. Auch hier dominiert die Maske bis zur kleinsten Trattoria, die Leute auf dem Land sind vernünftig.
Fazit dieser Reise: Die längeren Wartezeiten manchmal, der erhöhte Aufwand an Hygiene, die fehlenden herzlichen Umarmungen als Dankeschön für eine kurze Freundschaft samt dem Abschiedskuss - all das stört nicht. Man konnte auch beruhigt heimreisen, wie die Szene bei der Ankunft am Flughafen Frankfurt bewies: "Kommen Sie aus Graz?", fragte mich der Polizeibeamte und als ich verneinte, durfte ich passieren. Sonst hätte ich zum Test gemusst. Daher also: Napoli als Ziel im Auge behalten.