Kulmbach Fast fünf Jahrzehnte am Arbeitsplatz

Sieben Mitarbeiterinnen, die Dienstältesten 49, 48 und 47 Jahre dabei, hat das Klinikum Kulmbach in den Ruhestand verabschiedet. Dank und Anerkennung für diese langjährige Mitarbeit sprachen Landrat Klaus Peter Söllner (Dritter von links), Personalratsvorsitzender Frank Wilzok ((Sechster von links), Geschäftsführerin Brigitte Angermann (Vierte von rechts) und Pflegedienstleiterin Franziska Schlegel (rechts) aus. Verabschiedet wurden (mit Blumenstrauß, von links): Isolde Grimm, Monika Grieß, Gertraud Sibber, Anita Seiferth, Wilma Schmitt, Elisabeth Seyfferth und Petra Lärm. Foto: Melitta Burger

Das Klinikum Kulmbach hat langjährige Mitarbeiterinnen in den Ruhestand verabschiedet. Drei von ihnen standen seit beinahe fünfzig Jahren im Dienst des selben Arbeitgebers.

 
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Kulmbach - Mit Anita Seiferth aus Neudrossenfeld hat das Klinikum Kulmbach seine derzeit dienstälteste Mitarbeiterin in den Ruhestand verabschiedet. 49 Jahre lang war sie als Küchenhilfe im Klinikum tätig. Sie war nicht die einzige, die nach beinahe fünf Jahrzehnten jetzt in Rente geht: Gertraud Sibber, Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Helmbrechts, hat 48 Jahre in der Fachklinik und am Klinikum gearbeitet. Nach 47 Jahren am Klinikum Kulmbach ist auch Wilma Schmitt aus Mainleus verabschiedet worden. Sie hat am Klinikum ihre Ausbildung gemacht und war viele Jahre stellvertretende OP-Leitung am Haus. So lange Dienstzeiten wie diese, sagte Landrat Klaus Peter Söllner bei der Verabschiedungsfeier, verdienten nicht nur besondere Anerkennung und Respekt. Es sei wohl zudem auch unwahrscheinlich, dass so lange Betriebszugehörigkeiten zukünftig noch vorkommen.

Anita Seiferth hat ihre Tätigkeit beim Klinikum Kulmbach unmittelbar nach der Schule begonnen. 1971 hat sie in der Küche angefangen. Sie war die Frau, der Patienten und Mitarbeiter die leckeren Desserts zu verdanken hatten, sprang aber auch überall ein, wo sie gebraucht wurde. "Egal welche Dessertes gefordert wurden: Es wurde alles top umgesetzt, aber der Schokopudding war immer das Highlight, den hat keiner besser gemacht", schwärmte der Landrat. Er bescheinigte der dienstältesten Mitarbeiterin des Klinikums mit seinen rund 1600 Beschäftigten, man habe immer auf sie zählen können. Ihre Arbeit habe sie stets mit Weitblick und Freude erledigt.

Mit 48 Jahren Betriebszugehörigkeit kann auch Gertraud Sibber auf ein überaus langes Arbeitsleben bei einem einzigen Arbeitgeber zurückblicken. 1972 begann sie als Pflegehelferin in der Fachklinik Stadtsteinach. Ein Jahr später folgte dann der Start in die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. In der Fachklinik machte Gertraud Sibber Karriere. 1980 wurde sie Stationsleiterin Innere S1, später, nach der Neuordnung des Hauses, stellvertretende Stationsleiterin auf einer der geriatrischen/internistischen Stationen. 2006 wechselte die versierte Pflegefachkraft ans Klinikum und war dort bis zu ihrem Ausscheiden stellvertretende Stationsleiterin auf der 2b. "Mit ihrem Überblick und dem Wissen um das Wichtige war sie eine Führungskraft, die wohlüberlegte Entscheidungen traf und die Geschicke der Station mit lenkte. Als beständiger Leistungsträger unseres Hauses strahlte sie eine natürliche Autorität aus und genoss hohes ansehen", würdigte Landrat Söllner die Leistungen der langjährigen Mitarbeiterin.

Wilma Schmitt hat 1973 ihre Ausbildung an der Berufsfachschule des Klinikums begonnen und ist dem Haus 47 Jahre lang ebenfalls treu geblieben. Nach einer Fachweiterbildung für den OP war sie seit 1976 ständig dort im Einsatz. 1992 wurde sie zweite stellvertretende OP-Leitung, 2001 Stellvertreterin. Acht OP-Leiterinnen oder -leiter waren während ihrer Dienstzeit im Einsatz. "Schwester Wilma hat ihren Beruf mit viel Engagement ausgeführt. Sie war jederzeit eine zuverlässige, über die Grenzen hinaus belastbare Mitarbeiterin, die immer auch ein offenes Ohr für die Belange ihrer Kollegen hatte", sagte Klaus Peter Söllner und erinnerte daran, dass das Klinikum Schmitt ihren Dienst in dieser Abteilung begann. Inzwischen sind es elf, zahlreiche Umbauten hat es seither gegeben, viele Neuerungen wurden eingeführt, Arbeitsabläufe verändert.

Elisabeth Seyfferth aus Mainleus wurde ebenfalls verabschiedet. Sie hat 1995 im Allgemeinen Reinigungsdienst am Klinikum begonnen und wurde 2002 Hausgehilfin in der Zentralapotheke des Klinikums. Dort war sie von der Warenannahme über das tägliche Einräumen von Regalen bis hin zur Reinigung der Büros und Labors für viele Aufgaben zuständig. Unermüdlich, fleißig und dabei immer ausgeglichen sei sie gewesen, lobte der Landrat und verriet ein "Geheimnis": Die energiegeladene Arbeitskraft habe Elisabeth Seyfferth der Tasse Kakao zugeschrieben, mit der sie immer morgens um 6.30 Uhr ihren Arbeitstag in der Apotheke begonnen hat.

Isolde Grimm aus Neuenmarkt war bis zur Verabschiedung in den Ruhestand seit 1998 als Gesundheits- und Krankenpflegerin am Klinikum und sei "mit Leib und Seele Kinderschwester " gewesen. Viele Jahre habe sie auf der Geburtsstation gearbeitet und dabei junge Eltern und deren Neugeborene begleitet und unterstützt. Dabei habe sich während der Jahre ein großer Wandel vollzogen. Der Weg habe vom Konzept der integrativen Wochenbettpflege zum babyfreundlichen Krankenhaus geführt. Ihre mütterliche Fürsorge habe den Familien die notwendige Sicherheit bei den ersten Schritten in ein neues gemeinsames Leben vermittelt. "Sie ist für viele Mütter ein Begriff, und die Neugeborenen waren bei ihr immer in den besten Händen", betonte Söllner.

Als Küchenhilfe und später als Diätassistentin hat Monika Grieß seit 1992 am Klinikum gearbeitet, bevor jetzt auch sie ihr Arbeitsleben abschloss. Als Menüassistentin habe sie viel Verständnis für die Patienten aufgebracht, aber auch Durchsetzungsvermögen gezeigt. "Wegen ihrer freundlichen Art war sie auf Station und bei den Patienten immer beliebt", bedankte sich der Landrat für die langjährige gute Zusammenarbeit. Die Küche des Klinikums habe eine große Bedeutung. Die gute Qualität des Essens sei legendär, führte Landrat Söllner aus und wies darauf hin, dass gerade der Faktor eines schmackhaften Essens in einem Krankenhausbetrieb nicht unterbewertet werden dürfe.

Und noch einen Wechsel wird es in der Küche geben: Petra Lärm ist nach 30 Jahren ebenfalls dort ausgeschieden und genießt jetzt ihren Ruhestand. Der Diätposten und die Speisenverteilung im Abenddienst haben zu ihren Aufgaben gezählt. "Man könnte immer auf sie zählen, wenn sie gebraucht wurde", bedankte sich der Landrat.

Mit Blick auf die nun schon seit etlichen Tagen im Landkreis nicht mehr aufgetretene Pandemie sagte Söllner: "Wir haben bewegte Zeiten hinter uns. Das Klinikum hat sich hervorragend geschlagen. Jeder ist dabei an seine Leistungsgrenzen gegangen. Wir haben tolles Personal." Das nehme seit Jahren auch die ständigen Bauarbeiten gelassen hin. Auch dafür gelte es, Dank zu sagen. "Trotz Corona sind bei uns die Weichen für die Zukunft gut gestellt." Den Mitarbeiterinnen, die jetzt in den Ruhestand verabschiedet wurden, sagte Söllner: "Sie haben dieses Haus maßgeblich mit geprägt und aufgebaut. Diesen Geist, der das Klinikum immer geprägt hat, gilt es zu erhalten. Jede von Ihnen hat an ihrem Platz Maßstäbe gesetzt."

Dass das Haus gut aufgestellt ist, sagte auch Personalratsvorsitzender Frank Wilzok. "Es ist wichtig, die gute Qualität, die wir an unserem Haus haben, zu erhalten und auszubauen. Wir sind dabei auf einem guten Weg, von der Küche bis zum Dach."

Den sieben Mitarbeiterinnen, die nun in den Ruhestand verabschiedet wurden, wünschten auch Geschäftsführerin Brigitte Angermann, Pflegedienstleiterin Franziska Schlegel und die jeweiligen Bereichsleiter alles Gute für den neuen Lebensabschnitt und dankten für die gute Zusammenarbeit während vieler Jahre.

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