Stadtsteinach Fürs Schwimmbad winken Fördermittel

Klaus Klaschka

Stadtsteinach will sein Familienfreibad auf Vordermann bringen. Nach einem Besuch von SPD-Abgeordneten tut sich dafür eine neue Finanzierungsquelle auf.

 
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Stadtsteinach - Was würde eine Generalssanierung des Stadtsteinacher Freibads kosten? Drei Millionen Euro, vier Millionen? In jedem Fall zu viel für die Konsolidierungskommune. Bisher zumindest. Ein neues Förderprogramm der Bundesregierung könnte dies allerdings nun doch möglich machen. Das brachten jetzt die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Anette Kramme, Bayreuth, und Andreas Schwarz, Bamberg, bei ihrem Besuch der Stadt Stadtsteinach mit.

Mit einem Konjunkturpaket im Nachtrag zum Bundeshaushalt 2020 zum Ausgleich von Einnahmeausfällen im Zuge der Corona-Pandemie werden weitere 600 Millionen Euro für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur bereitgestellt. Voraussetzungen: Sie müssen unter anderem von besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung sein und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. "200 Millionen sind schon weg", mahnte Schwarz zu kurzfristiger Bedarfsanmeldung, spätestens jedoch zum 30. Oktober.

Das Freibad, wo Bürgermeister Roland Wolfrum mit Stadträten aller Fraktionen die beiden Abgeordneten zu ihrer einstündigen Stippvisite in Stadtsteinach empfangen hatte, wäre durchaus ein Projekt, das die Kategorien dieses aktuellen neuen Fördertopfes erfüllt, erläuterte er. Das Bad sei mittlerweile fast 50 Jahre alt und zunehmend reparaturanfällig. Die Beheizung über eine Photovoltaikanlage sei bereits vor 40 Jahren ein EU-Leuchtturmprojekt gewesen und auch jetzt noch eine Anlage im Sinne des Klimaschutzes - nach eben 40 Jahren aber nur noch zu etwa 20 Prozent leistungsfähig. Zudem sei das Bad für den gesamten ehemaligen Landkreis Stadtsteinach von regionaler Bedeutung. Dafür trage Stadtsteinach allein das Defizit von mindestens 100 000 Euro jährlich. Denn man könne nicht verlangen, dass die finanziell klammen Orte im Oberland hierzu einen Beitrag leisten, auch wenn deren Bevölkerung vom Bad profitiert.

Für Anette Kramme, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, war insbesondere noch der Hinweis wichtig, dass Projekte gefördert werden, die eben das soziale Miteinander der Region pflegen. Zudem müssten sie mindestens zehn Jahre als solche Bestand haben, was beim Bad ja nicht zweifelhaft sei. Die Förderung sei pro Projekt bei drei Millionen Euro gedeckelt; betroffene Kommunen "in Haushaltsnotlage" (Konsolidierungskommunen wie Stadtsteinach) müssten lediglich zehn Prozent der Kosten selbst tragen.

Andreas Schwarz bot zudem an, dass er beziehungsweise sein Büro einen möglichen Antrag Stadtsteinachs vorprüfen und diesen dann an das ausführende Bundesministerium des Innern weiterleiten würde. "Dabei reicht zunächst eine Kurzbeschreibung mit dem Wesentlichen", das aber die Tendenz von Innovationen im Sinn der Förderrichtlinien beinhalten sollte. Dabei solle man auch zum Beispiel an Rückbauten denken für Anlagen, die nach heutigen Gewohnheiten weniger benutzt werden, wie zum Beispiel aufwendig zu unterhaltende Umkleide-Abteilungen. Es sollten aber auch Verbesserungen beschrieben sein. "Wenn ich zum Beispiel das Planschbecken für die Kleinsten sehe, dann ist das nicht mehr so, wie man es sich heute als pädagogisch tauglich vorstellt", merkte er beim Rundumblick an.

Auch Grünflächen für Begegnungen wären förderfähig oder ungenutzte historische Bauten im Besitz der Stadt, wenn sie einem künftigen Miteinander dienen - wie im Fall von Stadtsteinachs Gemeinschaftshäusern oder dem Stadtpark. Bürgermeister Wolfrum erläuterte schließlich noch die wesentlichen Projekte, die die Stadt derzeit beschäftigen. Zum Abschluss zeigte er sich zudem erfreut darüber, dass die Abgeordneten zwar ohne Geschenke, jedoch nicht mir leeren Händen gekommen seien.

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