Grüne treten mit eigenem Kandidaten an

Kulmbach - Der Kulmbacher Stadtverband der Grünen hat in einer Sitzung gestern Abend beschlossen, definitiv einen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Kulmbach zu präsentieren. Offiziell machen es die Grünen zwar noch spannend, was den Namen angeht und wollen erst in der noch anzuberaumenden öffentlichen Nominierungskonferenz sagen, wer bei der Wahl im Oktober für die Grünen antritt. Inoffiziell läuft aber alles auf Stadtrat Hans-Dieter Herold hinaus, auch wenn sich niemand bereitfand, den Namen zu bestätigen.

Nicht immer zufrieden

"Ein eigener Kandidat der Grünen wird in jedem Fall kommen", bestätigt Stadtrat Volker Wack und lässt immerhin heraus, dass nicht nur eine oder einer aus den Reihen der Grünen Interesse an einer Kandidatur gezeigt habe. Ob man sich schon auf einen Bewerber geeinigt hat, darüber hüllt sich Volker Wack in Schweigen. Grundsätzlich sei schon länger klar, dass die Kulmbacher Grünen in jedem Fall einen Kandidaten zur Wahl präsentieren würden: "Natürlich sind wir Grünen mit der Stadtpolitik nicht zufrieden, so wie sie jetzt läuft. Was in der Mittelau geschieht, ist nicht in Ordnung, in der Innenstadt sieht es genau so aus und mit dem Radverkehr geht es einfach nicht schnell genug vorwärts. Auch die Stadtwerke könnten in Sachen Energieversorgung längst besser aufgestellt sein."

Ein grüner Oberbürgermeister könnte nach Wacks Überzeugung die Politik in der Stadt beflügeln. Zudem seien die Grünen natürlich nicht immer mit Amtsinhaber Henry Schramm zufrieden und auch bei der SPD vermisste seine Partei die klare Linie. Deswegen sei es nur folgerichtig, nun einen eigenen Bewerber zu bringen. Der soll nach Volker Wacks Worten im Mai offiziell nominiert werden. Vorher solle aber kein Name gehandelt werden. Volker Wack freut sich, dass es anders als vor sechs Jahren diesmal einen grünen Kandidaten geben wird. Sicherlich sei eine solche Kandidatur mit großen Mühen verbunden.

Die Mitglieder entscheiden

Der Name von Stadtrat Hans-Dieter Herold ist schon seit Längerem im Gespräch, wenn in Kulmbach darüber spekuliert wird, wen die Grünen aufstellen könnten. Aber auch der potenzielle Kandidat macht unmissverständlich deutlich: "Ich sage nichts vor der Aufstellungskonferenz. Das ist so guter Brauch bei uns, der Konferenz nicht vorzugreifen und daran halte ich mich auch." Herold findet es nach eigenem Bekunden nicht gut, mit Namen vorzupreschen, solange nicht die Mitglieder darüber entschieden haben. "Wer unser Kandidat wird, bleibt also erst einmal offen." Das einzige, was Herold bestätigten wollte, ist die Tatsache, dass bei der Fraktionssitzung und dem Treffen danach "organisatorische Dinge" rund um die OB-Wahl besprochen wurden.