Die Nachfrage des Bauhaupt- und -nebengewerbes ist laut Arbeitsagentur allerdings riesig. Handwerkliche Fachkräfte wie Maurer, Zimmerer, Elektriker oder Maler werden dringend gesucht. Die Arbeitgeber sind oft Inhaber geführte Familienunternehmen, die sich auch in Pandemiezeiten über eine gute Auftragslage freuen. Nachgefragt sind ebenso Metallfachkräfte, Kräfte für die Hotel- und Gaststättenbetriebe, medizinische/pflegerische Fachkräfte und Bürofachkräfte mit Spezialkenntnissen wie Buchhaltung. Geringe Nachfrage bestand im industriellen Sektor, insbesondere im Export, bei Automobilzulieferern und im Maschinenbau. Mitte August suchten landkreisweit noch 62 junge Menschen nach einem passenden Ausbildungsbetrieb. Die Kulmbacher Unternehmen waren ebenso noch auf der Suche nach Nachwuchskräften. Es gab noch 264 offene Ausbildungsstellen, unter anderem als Elektroniker/-in Energie-/Gebäudetechnik, Zimmerer/Zimmerin oder Metallbauer/in - Konstruktionstechnik.
In der Region Kulmbach gingen seit März 781 Anzeigen für Kurzarbeit mit bis zu 8729 betroffenen Arbeitnehmern ein. Bezogen auf den gesamten Agenturbezirk gingen im Juli noch einmal 131 Neu-Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein, seit März waren es insgesamt 5500 Anzeigen, wovon im schlimmsten Fall 78 088 Arbeitnehmer betroffen sein könnten. Zwischenzeitlich liegen auch erste hochgerechnete Zahlen für den Monat April vor. Im ersten vollen Monat der Krise rechneten 3723 Betriebe für 41 069 Personen Kurzarbeit ab. "Das Kurzarbeitergeld bleibt nach wie vor ein wichtiges Instrument zur Sicherung der Arbeitsplätze in Oberfranken. Bisher wurden in der Region Bayreuth-Hof über 54 Millionen Euro Kurzarbeitergeld ausbezahlt. Leider hat man den Corona-Virus noch nicht im Griff. Ich hoffe jedoch, dass - auch durch die Verlängerung der Bezugsdauer bis Ende 2021 - der Großteil der Arbeitsplätze in der Region Bestand hat", resümiert Sebastian Peine über die Entwicklung der Kurzarbeit. red