Marktschorgast Hickhack um ein Gratis-Konzert

Werner Reißaus

Der geplante Auftritt einer der Isartaler Hexen am Goldbergsee löst in der SPD Unmut aus. Bürgermeister Marc Benker lässt das nicht auf sich sitzen.

 
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Marktschorgast - Das Konzert der Künstlerin "Susal - die Partyhexe", das am Samstag, 10. Oktober 2020, auf dem Gelände des Goldbergsees stattfinden soll, hat am Donnerstagabend in der Sitzung des Marktgemeinderates bei der SPD-Fraktion eine gewisse Missstimmung ausgelöst. Der Grund: Fraktionssprecher Dieter Zeidler hatte sich eine bessere und zeitnahe Einbindung des Gremiums in die Vorbereitungen zu diesem Event am Goldbergsee gewünscht, bevor es die SPD-Fraktion aus den Medien erfährt.

Genau das war der Punkt, der Bürgermeister Marc Benker (CSU) auf den Plan rief und ihn auch ärgerte. Er hatte - wie er nochmals bekannt gab - sofort nach der Zusage der Frontfrau der früheren Partyband "Isartaler Hexen", Susanne Franz, die Fraktionssprecher des Marktgemeinderates telefonisch informiert und von ihnen "grünes Licht" für das Event am Goldbergsee bekommen.

Bürgermeister Marc Benker wies zudem den Vorwurf von Zeidler zurück, er habe seine Kompetenzen überschritten, zumal es nach Meinung des SPD-Fraktionssprechers auch um finanzielle Angelegenheiten für den Markt Marktschorgast geht. Benker: "Es ist ein Gratis-Konzert der Künstlerin. Wir haben nur die Kosten für eine Übernachtung mit Frühstück. Die Kompetenzen, die ich als Bürgermeister habe, wurden in keiner Weise überschritten. Mit dem Konzert wird unsere Marktgemeinde eine positive Außenwirkung erzielen. Das Grundgerüst für die Veranstaltung wurde mit allen Fraktionssprechern abgestimmt."

Während Dieter Zeidler beantragte, die weitere Beratung an den zuständigen Ausschuss im Marktgemeinderat zu verweisen, schlug Hans Tischhöfer (FW) vor, lediglich die Goldbergsee-Referenten in das weitere Vorgehen einzubinden. Zweite Bürgermeisterin Monika Müller (CSU) beendete schließlich die Diskussion mit den Worten: "Wir zerreden, was gut ist und das, obwohl alles mit den Fraktionssprechern abgesprochen wurde. Die Kosten für dieses Konzert sind für unsere Gemeinde überschaubar und unsere Bürger freuen sich darauf. Sie wollen, dass endlich wieder was in unserer Gemeinde stattfindet." Weitere Beratungen beziehungsweise Entscheidungen folgten danach nicht.

Für die Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Garage auf einem Grundstück "Am Steinhügel" stimmte der Gemeinderat einer Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes zu, dabei nicht nur hinsichtlich der Geschossigkeit, - sondern auch wegen der Dachneigung, einer Änderung des Kniestocks und des Garagenstandortes. Bürgermeister Marc Benker verwies darauf, dass ein Grundstücksnachbar keine Unterschrift auf den Planunterlagen leistete: "Es ist in der Sache viel kommuniziert worden. Wir haben hier nicht über Fragen zur Optik zu entscheiden, sondern nur um die baurechtliche Zulässigkeit. Ich bin dafür, dass die Familie ihren Lebenstraum so verwirklichen kann, wie sie ihn sich vorstellt. Ich maße mir nicht an zu sagen, was schön oder nicht schön ist."

Die Sprecher der Fraktionen machten deutlich, dass der Bebauungsplan noch aus den 90-er Jahren stammt. Nach 30 Jahren habe sich der Baustil geändert. Ulrich Reinhardt (CSU), Hans Tischhöfer (FW) und Dieter Zeidler (SPD) kamen zum Ergebnis, dass die Grundzüge des Bebauungsplanes eingehalten werden und sahen keinen Grund, einer Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Am Steinhügel" nicht zuzustimmen.

Für weitere Bauanträge wurde ebenso das gemeindliche Einvernehmen erteilt: Errichtung einer Garage und Abriss der bestehenden Blechgarage in der Hollergasse; Errichtung eines Bienenhauses und Abriss des bestehenden Bienenhauses in der Gemarkung Marktschorgast; Wohnhausanbau "Am Herrnberg".

Bürgermeister Marc Benker gab noch bekannt, dass die rechtsaufsichtliche Würdigung und Genehmigung der Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnamen für den Haushaltsplan 2020 durch das Landratsamt Kulmbach erfolgt ist. Benker dankte Kämmerer Christian Popp, dem es trotz der Coronapandemie mit der Verwaltung gelang, einen ordentlichen Haushalt aufzustellen.

Für die Grundschule Marktschorgast werden von der Firma NetKom, Mainleus, fünf Laptops beschafft. Dazu gewährt der Freistaat eine Fördersumme von 2436 Euro. Auf Zustimmung stießen auch die Anschaffungen zur digitalen Ausstattung der Klassenzimmer.

Auch der Auftrag ging an die Firma NetKom, Mainleus, mit geschätzten Kosten von 5000 Euro. Dank sagte Bürgermeister Marc Benker allen Beteiligten für die Unterstützung und Umsetzung der Aktivitäten zum Ferienprogramm 2020. Die elf lokalen Veranstaltungen des Ferienprogramms wurden von 116 Teilnehmern besucht.

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