Himmelkron Hohlmeier setzt sich für Bauern ein

Stephan Herbert Fuchs
Sie diskutierten bei der oberfränkischen BBV-Bezirksversammlung in Himmelkron mit den Kreisbäuerinnen und Kreisobmännern: (von links) Bundestagsabgeordneter Hans-Peter Friedrich, die Europaabgeordnete Monika Hohlmeier und die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner. Foto: Stephan Herbert Fuchs

Die Europaabgeordnete fordert, Investoren einen Riegel vorzuschieben, die auf Flächenprämien spekulieren. Geld sollen nur aktive Landwirte bekommen.

 
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Himmelkron - Die oberfränkische

Europa-Abgeordnete Monika Hohlmeier (CSU) will sich für eine gerechtere Verteilung von Flächenprämien starkmachen. "Die EU-Zahlungen an Landwirte sollen ein Einkommensausgleich sein und kein attraktives Investment", sagte sie bei der Bezirksversammlung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) vor den oberfränkischen Kreisbäuerinnen und Kreisobmännern in Himmelkron.

Die Kommission müsse einen genauen Überblick darüber haben, wer eigentlich die Flächenprämien bekommt. Es könne nicht sein, dass große Flächen von Investoren angekauft, und dann gar nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Für den Investor lohne sich die Hektarprämie, doch beim Landwirt entstehe ein gewaltiger Konkurrenzdruck. Um das künftig zu verhindern kündigte Hohlmeier ein "Echtzeit-Info-System", an, das vor allem mehr Transparenz schaffen soll. Darüber hinaus sollen die Obergrenzen der Zahlungen gekappt und auf natürliche, nicht auf juristische Personen ausgelegt werden. Davon würden alle bäuerlichen Betriebe profitieren. "Millionäre, die Tausende von Hektar aufkaufen, werden bei der Flächenprämie dagegen künftig leer ausgehen", sagte die Abgeordnete. Hohlmeier: "Wenn wir das Geld vernünftig verteilen, dann kriegen es auch die Richtigen." Wer dagegen kein aktiver Landwirt sei, der benötige auch keinen Einkommensausgleich.

Nach den Worten der Abgeordneten sollen in der künftigen gemeinsamen Agrarpolitik außerdem 40 Prozent der Gelder für Klimamaßnahmen verwendet werden. Das große Problem dabei werde sein, was die Kommission als klimarelevant einstuft. Daneben sollen in der künftigen GAP auch soziale Belange ihren Niederschlag finden. Illegale Beschäftigung dürfe dann kein Thema mehr sein. In Deutschland existierten entsprechende Regelungen, ganz im Gegensatz zu anderen EU-Staaten allerdings längst.

Der oberfränkische BBV-Präsident Hermann Greif forderte die Abgeordnete bei allen ihren Aktivitäten auf, dafür zu sorgen, dass die Landwirte nicht mit noch mehr Bürokratie überzogen werden. Vor allem kleine Familienbetriebe, die vielleicht nebenbei noch die eine oder andere Ferienwohnung anbieten, dürften nicht mit noch mehr Bürokratie belastet werden. Immer mehr Auflagen sorgten dafür, dass immer weniger junge Leute die Landwirtschaft weiterführen, sagte der Bamberger Kreisobmann Edgar Böhmer. Er kritisierte vor allem die Umsetzung von EU-Vorgaben auf Bundes- und Landesebene, wo "immer noch eins draufgesetzt" werde. Da stelle sich für ihn schon die grundsätzliche Frage, ob landwirtschaftliche Produktion so noch gewollt sei, oder nicht.

Die Bauern hätten derzeit überhaupt keine Planungssicherheit, was durch die Corona-Krise noch einmal verschärft worden sei. Nur Erschwernisse und Auflagen, das könne mit der Zeit nicht gutgehen. Schon jetzt würden viele Berufskollegen den psychischen Druck nicht mehr standhalten.

Das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration bedauerte bei dem Gespräch die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner. Für sie sei die Sache aber noch nicht gelaufen, denn das Verbot sei ausschließlich auf den Koalitionspartner SPD zurückzuführen. Unter einer neuen politischen Konstellation werde sie das Thema erneut zur Sprache bringen, kündigte die Abgeordnete an.

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