Kulmbach Immer mehr Schulen sind betroffen

Drei Klassen an der Mittelschule in Neuenmarkt, eine weitere an der Meußdoerffer-Schule in Kulmbach in Quarantäne. Auch ein Hort macht dicht.

 
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Kulmbach - Auch an den Schulen im Landkreis Kulmbach geht der massive Anstieg der Corona-Zahlen nicht spurlos vorüber. Das Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium in Kulmbach ist bereits in der zweiten Woche ganz geschlossen. Das gleiche gilt seit Anfang dieser Woche für die FOS/BOS. Auch an der Ziegelhüttener Schule sind mehrere Klassen derzeit zu Hause. Seit Dienstagabend ist klar: Nachdem eine Lehrerin an der Mittelschule in Neuenmarkt positiv getestet wurde, müssen auch dort drei Klassen aus den Jahrgangsstufen 5,6 und 7 pausieren. An der Meußdoerffer-Schule in der Blaich ist eine 3. Klasse betroffen. Auch der Hort in der Blaich ist ganz geschlossen, bestätigt das Landratsamt auf Anfrage.

An der FOS/BOS in Kulmbach sind, wie Schulleiter Alexander Battistella bestätigt, ebenfalls weitere Fälle dazugekommen. Wie viele kann er noch nicht sagen. In WhatsApp-Gruppen der Schüler ist davon die Rede, dass allein von 16 Schülern einer der Klassen sieben infiziert seien.

390 Schüler der FOS/BOS sind laut Alexander Battistella jetzt im Distanzunterricht. 18 von 36 Lehrern sind in Quarantäne. Battistella ist erleichtert, dass wenigstens bislang die Berufsschule nicht wesentlich betroffen ist. Zwar gäbe es da auch positive Fälle bei Schülern, zum Beispiel bei den Brauern. Glücklicherweise haben die aber keine Quarantäne für ganze Klassen ausgelöst.

2 300 Schülerinnen und Schüler besuchen das Berufliche Schulzentrum in Kulmbach, an dem sechs verschiedene Schulen angesiedelt sind. Dazu gehört auch die Wirtschaftsschule in Neuenmarkt. Um die macht sich Battistella gerade Sorgen. An der Mittelschule im selben Gebäude sind drei Klassen in Quarantäne. An der Wirtschaftsschule gibt es aber derzeit keine positiven Fälle. Doch Ungemach droht dennoch: Die Schülerinnen und Schüler sind in den Bussen gemeinsam unterwegs. "Da könnte es uns auf diesem Weg treffen, ohne dass wir einen einzigen positiven Fall haben", erklärt der Schulleiter.

Doch das sind nicht die einzigen Probleme, die er gerade im Blick haben muss. Die Berufsschule umfasst sehr große Sprengel. Schüler kommen aus Ingolstadt ebenso wie aus Aschaffenburg nach Kulmbach zum Unterricht. An einer der Schulen sind die Schüler sogar aus ganz Deutschland. Wenn sie zum Unterricht in Kulmbach sind, werden sie in Heimen untergebracht, bislang auch in Mehrbettzimmern. Das dürfte sich angesichts der Infektionszahlen nun erübrigt haben. Die Frage für die Schule: Reichen die Heimplätze aus? Müssen mehr beschafft werden? Bereits in der Vergangenheit hatte sich die Schule im kirchlichen Haus in der Weihermühle eingemietet. Viel gilt es jetzt zu organisieren. "Das ist schon immer ein sehr hoher Aufwand gewesen", erklärt Battistella. Jetzt werde alles noch komplexer.

"Wir sehen jetzt, dass wir uns in die Ferien retten", sagt der Direktor. Die beginnen glücklicherweise mit Ende dieser Woche. Die unterrichsfreie Zeit wird die Schulleitung dann nutzen, verschiedene Szenarien aufzustellen, wie es danach trotz Corona weitergehen kann. Dass es zumindest vorerst keinen Normalbetrieb geben wird, kann man jetzt schon absehen, meint der Direktor. Battistella rechnet damit, dass es möglicherweise zu geteiltem Unterricht kommen könnte.

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