Box: Matthew Barton aus England hat die Dokumentation "Box" im Flüchtlingscamp in Calais gedreht, kurz bevor es geräumt wurde. Dort gab es ein improvisiertes Boxcamp, das zur Aggressionsbewältigung der Menschen, die dort untergebracht waren, diente. Laut Markus Schröder hat Matthew Barton die Stimmung in dem Camp hervorragend eingefangen.
Kamali: Sasha Rainbow aus Neuseeland, die Markus Schröder wie Matthew Barton aus London kennt, steuert gleich zwei Beiträge zu dem Festival bei. In "Kamali" lernt ein kleines Mädchen in Indien entgegen den konservativen Vorstellungen der Gesellschaft, in der sie lebt, zu skateboarden. Dabei zeigt sie auch die Geschlechterrollen in Indien auf. "Sie war mit dem Film sehr erfolgreich auf Festivals und hat diverse Preise abgeräumt. Unter anderem war sie für den Bafta (British Academy of Film and Television Arts), den man vom Stellenwert vielleicht als britischen Oscar bezeichnen kann, nominiert", unterrichtet Markus Schröder.
Kofi & Lartey: Den Film "Kofi & Lartey" drehte Sasha Rainbow in dem Slum Agbogbloshie in Ghanas Hauptstadt Accra, wo Europas Elektromüll landet. Die beiden kleinen Jungs Kofi und Lartey machen dort ein Filmprojekt, was wiederum von Sasha Rainbow festgehalten wird. "Für mich ist der Film visuell am beeindruckendsten. Die Leute verbrennen da alles, ob Kabel oder Autoreifen", führt Markus Schröder zum Hintergrund auf.
Anmeldung erbeten: Werner Kampe bittet Interessierte wegen der Corona-Auflagen um rechtzeitige Anmeldung, damit er die Plätze für sie reservieren kann. Sie können ihn unter Telefon 09221/4649 erreichen. Natürlich können auch Leute ohne Reservierung an dem Vormittag vorbeikommen und versuchen, eine Karte zu ergattern. Der Eintritt ist frei, jeder kann aber in einem "Gurkenglas" einen Betrag beisteuern. Kampe wünscht sich im September ein "Berliner Niveau", wie er es nennt. "Da muss zwischen Leuten, die nicht zusammengehören, nur ein Platz frei sein und nicht drei Plätze wie in Bayern. Und es muss auch nicht jede zweite Reihe komplett frei gehalten werden", erklärt er.
Je nach Corona-Situation könnte es nach den Filmen ein Podiumsgespräch mit Zuschauern geben, ergänzt Markus Schröder. Dazu könnten eventuell Matthew Barton und David Higgs, der drei der vier Filme geschnitten hat, anreisen.