Kulmbach
Kunst, die Rätsel aufgibt
Die Weihnachtsausstellung in der Galerie Tittmann in Berndorf vereint die unterschiedlichsten Stile und Werke. Claus Tittmann zeigt dabei auch Teile seines Lebenswerks.

Thurnau - Es ist das Unerschöpfliche der Kunst, die Idee des Machbaren, was die Galerie Tittmann in Berndorf in seiner paradiesischen Umgebung so anziehend macht. Die Weihnachtsausstellung, die noch bis Montag, 23. Dezember, geöffnet ist, zeigt das auf wunderbare Weise im Galeriehaus und in der Werkstattgalerie. Man kann sich an den vielen Exponaten kaum satt sehen.
Die Weihnachtsausstellung in der Galerie Tittmann ist montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 8. Dezember, von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Sie schließt am Montag, 23. Dezember. Man kann aber auch einen Termin unter 09228/252 vereinbaren.
Und Claus Tittmann, vom unruhigen Geist der Kunst noch im fortgeschrittenen Alter erfüllt, offeriert neben dem Neuen ein Stück Lebenswerk, in Bronze, Raku, Eisen, Sandguss und Metall geformt. Das nackte Paar steht sich in starrer Haltung gegenüber. Es ist ein Stelenpaar in enger Verbundenheit, Figuren, Tiere, ein Mann, der die Last eines Schafes auf seinen Schultern trägt. Sie haben Tiefenwirkung diese Werke, regen zum Nachdenken an. Wunderschön ein Fundstück aus der Toskana mit dem Corpus in Blei, der Körper weiß aus Ton und die Flügel vergoldet. Der senkrecht Sitzende und die Halbliegende, der Torso in verwundeter Schönheit und der Negroide, halb Mensch, halb Tier mit Spiegel. Es darf auch gerätselt werden.
Zwar noch top secret, aber man durfte schon mal einen Blick darauf richten: Es existieren bereits einige Gipsabdrücke für ein Portrait des weltbekannten Komponisten Carl Maria von Weber. Claus Tittmann darf im Auftrag der gleichnamigen Stiftung die Büste fertigen aus Anlass der Uraufführung der Oper "Der Freischütz", die sich 2021 zum 250. Mal jährt. Eine Mammutaufgabe und ein ehrenvoller Auftrag. "Daneben werde ich natürlich weiter kreativ sein", meinte er etwas schmunzelnd.
Tochter Julia hat sich für die Ausstellung mit Porzellan und Keramik beschäftigt. Das Ergebnis: Vasen und Schalen mit Kobald-Inlay, marmoriert, Seladon-Glasuren und eingearbeitete Strukturen, gebaut und gedreht. Ein Hingucker sind auch die Bremer Stadtmusikanten, frei interpretiert. Julia Tittmann hat die Gene des Vaters geerbt, ist seit Jahren ein belebendes Element in der Galerie. Zwei Gastkünstler machen den Besuch zusätzlich attraktiv. Konrad Schmidt, ein Meister des Holzschnitts, hält sein Können auf großer Fläche fest, es ist alles durchdrungen von Pragmatismus und minimalistischer Figürlichkeit. Nur drei Farben gibt es im Hintergrund, schwarz, weiß, ocker. Das Holz ist eingefärbt, es sind über 20 Unikate. Der Niederbayer genießt in Kreisen des Holzschnitts höchstes Ansehen, sein in Berndorf ausgestelltes Schaffen verrät viel davon.
Der Mann aus Nürnberg, Cornelius Réer, bevorzugt ebenso das Einfache, Unaufdringliche, dafür aber in seiner stilistischen Art Besondere. Die Arbeiten des Glaskünstler, alle handgeblasen, bestechen in ihrer Komplexität. Aus so einem griffigen Glas trinkt man gern. Oder stellt es sich dekorativ in den Raum. Wer variantenreiche Kunst mag, eingebunden in einem sehr schönen Ambiente, sollte einen Trip nach Berndorf einplanen.
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