Mainleus Mainleus: Abschied von einem Spitzenjahrgang

Stephan Stöckel

Die Verantwortlichen der Mittelschule Mainleus sind stolz auf ihre Absolventen. Vier von ihnen streben nun die mittlere Reife an.

 
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Mainleus - Voller Freude über den hervorragenden Quali-Schnitt reckte das Einser-Quartett beim Foto-Termin seine Arme in die Höhe, so als wollte es den Zuschauern sagen: "Seht her, wir sind die Champions!". Die diesjährigen Meisterschüler an der Mainleuser Mittelschule heißen Kseniya Gerasimenko und Tizian Grasi (beide Notendurchschnitt 1,7) sowie Evelina Savchenko und Maximilian Ackermann (beide 1,8). Schulleiterin Doris Hörath zeigte sich stolz auf die insgesamt 18 Absolventen aus der Jahrgangsstufe 9: "Vier Mal eine Eins vor dem Komma - das ist ein Superjahrgang", sagte sie.

Von den 16 Schülern, die sich dem qualifizierenden Abschluss der Mittelschule gestellt hatten, haben 13 bestanden. "Das ist ein hervorragender Schnitt von 81 Prozent", freute sich Klassenleiterin Katja Faust. Sie hatte die Jungen und Mädchen von der fünften Klasse an unterrichtet. Während der überwiegende Teil der Absolventen die Schule verlässt und eine Lehre als Elektroniker, Schornsteinfeger oder Zimmerer absolviert, setzen vier an der Mainleuser Bildungseinrichtung ihre Schullaufbahn fort. Über das Projekt "9+2" wollen sie im Jahre 2022 die mittlere Reife erlangen.

Zu ihnen zählt der Mainleuser Tizian Grasi. Auf die Frage nach dem Traumberuf hat er noch keine Antwort gefunden. Und so verlängert er die Zahl seiner Schuljahre um zwei weitere. Durch die mittlere Reife erhofft sich der 14-Jährige zudem bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Darauf angesprochen, wie man zum Einser-Schüler wird, antwortete der Jugendliche: "Durch meine vielseitigen Interessen fielen mir alle Fächer leicht. Aufpassen im Unterricht und konsequentes Lernen am Nachmittag gehören selbstverständlich auch noch dazu."

Die Corona-Pandemie hatte dem Schulalltag in den vergangenen Monaten ihren Stempel aufgedrückt. Auch bei der Verabschiedung, die wegen des Abstandsgebotes in der Schulturnhalle stattfand, wurde das Thema angesprochen. "Mahnt uns diese Krise nicht zum Nachdenken, zum Umdenken und Innehalten?", fragte sich Schulleiterin Doris Hörath. Die Absolventen ermunterte sie, das "immer mehr, immer schneller, immer verfügbarer", das sich zu einer Selbstverständlichkeit entwickelt habe, zu überdenken. Als eine Absage an ein Leben ohne Spaß und Lockerheit wollte sie ihren Gedanken nicht verstanden wissen. Vielmehr als einen Ratschlag, sorgsamer zu sein, als es manche Generationen vorher gewesen sei.

"Die Arbeitswelt braucht euch", stellte Bürgermeister Robert Bosch mit Blick auf den Fachkräftemangel fest. Zugleich ermunterte er die jungen Leute, sich ehrenamtlich zu engagieren.

"Wir waren eine starke Gruppengemeinschaft", sagte Anastasia Hoffmann, die gemeinsam mit Nick Wildgrube die Schülerrede gehalten hatte. Ihren ehemaligen Lehrern überreichten die zwei Absolventen Geschenke zum Abschied. Gemeinsam mit ihren Mitschülern Alexander Held, Irem Böcek, Tim Wolfrum, Simon Zeitler und Justin Reiers unterhielten sie Alt und Jung mit einem Sketch, bei dem der schulische Alltag durch den ironischen Kakao gezogen wurde.

Bei einer Bilderschau schwelgten die Jugendlichen in Erinnerungen an vergangene Schulzeiten, in denen neben Deutsch und Mathe auch Ausflüge und Betriebspraktika auf dem Stundenplan gestanden hatten. Den Schulbesten überreichten Doris Hörath und Robert Bosch Geschenke. Letzterer schenkte ihnen pünktlich zur Öffnung des Mainleuser Freibades Badetücher.

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