Kulmbach "Mauscheleien wird es bei mir nicht geben"

Werner Reißaus
Langjährige Mitglieder hat der SPD-Ortsverein Kulmbach geehrt. Im Bild (von links): Margit Spindler, Heinz Schneider, Elisabeth Weith, stellvertretende Ortsvorsitzende Heike Schweens, Jürgen Kohlberger, Jürgen Mertel, SPD-Ortsvorsitzender und OB Ingo Lehmann, stellvertretende Landrätin Christina Flauder, Lothar Semmelroch, Landtagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende Inge Aures und Hans-Hermann Drenske. Foto: Werner Reißaus Quelle: Unbekannt

Bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins verspricht Oberbürgermeister Ingo Lehmann Transparenz. Zugleich kontert er Angriffe von CSU und WGK.

 
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Kulmbach - Der Bericht des Kulmbacher SPD-Ortsvorsitzenden Ingo Lehmann, konnte am Samstagvormittag in der Dr.-Stammberger-Halle coronabedingt nicht sehr umfangreich sein. Dafür nutzte Lehmann in seinem Amt als neuer Oberbürgermeister der Stadt Kulmbach die Gelegenheit, "ein paar Sätze" zu aktuellen Themen in der Stadt zu sagen. Hart ins Gericht ging er gleich zu Beginn mit Teilen der CSU und der WGK: "Es wird behauptet, die Stadt Kulmbach sei bei den aktuell diskutierten Projekten nicht aktiv. Das ist einfach falsch."

In seinem Amt als Oberbürgermeister versprach Lehmann Transparenz und Ehrlichkeit: "Mauscheleien wird es bei mir nicht geben, das ist mir ganz wichtig. Auch Taschentricks gehören der Vergangenheit an." Lehmann gab zu, dass er von seinem Wahlergebnis selbst überrascht gewesen sei und dankte allen, die ihm zu diesem Erfolg verholfen haben: "So ein Wahlergebnis schafft man nicht allein. Wir hatten ein tolles Wahlkampfteam und das Ergebnis kam nicht von ungefähr."

Mittlerweile werde im Stadtrat mehr diskutiert als früher. Die CSU-Stadtratsfraktion habe bisher zehnmal so viele Anträge gestellt als in den gesamten letzten 13 Jahren. Auf zentrale Themen der Stadt Kulmbach ging Lehmann gesondert ein. Dazu zählten der Uni-Campus, das "Grüne Zentrum", die Erschließung der Plassenburg und die Umgestaltung des früheren Kaufplatz-Geländes, der Wohnungsbau, der ÖPNV und der Radverkehr. Was den Kauf des Grundstückes von der Kulmbacher Brauerei am Güterbahnhof angeht, sei die Immobilien Freistaat Bayern in der Pflicht. Dazu wird nach den Worten Lehmanns noch eine Kostenschätzung der Uni Bayreuth benötigt. Die Stadt Kulmbach sei bei dem Grundstücksgeschäft nur "Zaungast": "Wir sind außen vor, aber ich habe in diesem Zusammenhang viele Gespräche geführt." Lehmann erwähnte hier den Sprecher des Vorstands Kulmbacher Brauerei AG, Markus Stodden, und den Gründungsdekan Stephan Clemens vom Uni-Campus Kulmbach.

Lehmann ging auch auf die jüngsten Stellungnahmen der beiden Stadtratsfraktionen von CSU und WGK ein, die seiner Meinung nach wie ein Kartenhaus zusammenbrechen werden. Das Statement des Landtagsabgeordneten Rainer Ludwig liefere dazu den Beweis.

Zum "Grünen Zentrum" verwies Ingo Lehmann darauf, dass die Vertragsinhalte bereits vor seiner Amtszeit als Oberbürgermeister festgelegt wurden: "Jetzt geht es darum, dass die Bauanträge genehmigt werden, aber wir sind hier auf einem guten Weg." Ein klares Zeichen gab der Oberbürgermeister auch zur Erschließung der Plassenburg: "Man kann mit uns über alles sprechen, aber nicht über die grundlose Zerstörung des Buchwaldes." Lehmann stellte dazu fest, dass der Besuch der Open-Airs auf der Plassenburg auch ohne eine Erschließung durch den Buchwald mit einem Shuttle-Bus oder auch zu Fuß funktioniere. Das Angebot muss passen.

Die Umgestaltung des Kaufplatz-Geländes ist laut Lehmann mit der Altstadtsatzung und dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) bereits auf den Weg gebracht worden. Hier seien bereits viele Ideen entwickelt worden und im Stadtrat gebe es dazu ein konstruktives Miteinander. Wichtig ist es für den Oberbürgermeister, dass dort auch ein Ort der Begegnung geschaffen werde. Auch mit der Schaffung von vernünftigem und bezahlbarem Wohnraum sei die Stadt mit der Städtebau Kulmbach Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft mbH auf einem guten Weg.

Nach der offiziellen Begrüßung hatte zunächst die Landtagsabgeordnete Inge Aures in ihrer Funktion als SPD-Kreisvorsitzende das Wort ergriffen und forderte die Mitglieder zu einem "brausenden" Applaus für den neuen Oberbürgermeister der Stadt Kulmbach auf, den es dann auch gab: "Ingo, wir sind stolz auf dich und wir drücken dir für deine Arbeit als Stadtoberhaupt die Daumen. Wir stehen alle hinter dir!"

Der SPD-Ortsverein Kulmbach verfügt gegenwärtig über 228 Mitglieder. Bei der Versammlung wurden mehrere Frauen und Männer für ihre treue Mitgliedschaft geehrt. Unter anderem der Träger der Willy-Brandt-Medaille, Lothar Semmelroch, für 65 Jahre. Die weiteren Ehrungen: 10 Jahre: Elisabeth Weith. 25 Jahre: Hans-Hermann Drenske, Jürgen Mertel. 40 Jahre: Margit Spindler, Gerhard Spindler. 50 Jahre: Heinz Schneider. 60 Jahre: Jürgen Kohlberger.

Den Kassenbericht trug Jürgen Mertel vor, der auf ein Plus von rund 2500 Euro verweisen konnte - und das trotz zweier Wahlkämpfe. Die Revisoren Helmut Breitenfelder und Hans Werther bescheinigten Mertel eine mustergültige Kassenführung. Helmut Breitenfelder: "Dass wir kein Minus gemacht haben, spricht für die Qualität unseres Kassiers."

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