Das Radio oder eine Autofahrt können helfen: "Idealerweise sollte für Hunde, Katzen, Vögel, Meerschweinchen und andere Kleintiere ein ruhiger Platz in einem Raum geschaffen werden, der nicht direkt zur Straßenseite liegt. Vogel- und Kleintierkäfige sollten dabei weit vom Fenster entfernt stehen und zusätzlich durch ein großes Tuch abgedeckt werden", sagt Enzmann. Und: "Es kann aber auch helfen, das Radio in Zimmerlautstärke laufen zu lassen, damit die Geräusche von außen etwas abgemildert werden." Die Fachfrau erzählt, dass Tierhalter mit panischen Hunden mitunter um Mitternacht auf die Autobahn fahren, um den Vierbeinern den größten Stress zu ersparen.
Gelassener Rudelführer sein: Beruhigungsmittel sollten allerdings ausschließlich in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden und nur dann, wenn bekannt ist, dass das Tier extrem ängstlich auf laute Geräusche reagiert. Meist reicht es schon, wenn eine vertraute Bezugsperson an einem solchen Abend bei den Tieren bleibt und ihnen als souveräner "Rudelführer" durch einen bewusst ruhigen und entspannten Umgang Sicherheit vermittelt.
Versteckspiele während der Knallerei sind erlaubt: Während einige Katzen und Hunde sich an ihrem Menschen orientieren und den direkten Körperkontakt suchen, verstecken sich andere lieber unter der Eckbank. Auch diese Reaktion ist völlig in Ordnung, solange man sich nicht zu vehement um das Tier "bemüht". Angelika Enzmann: "Übermäßiges Streicheln oder Zureden helfen dem Tier dann wenig. Hilfreich kann es sein, gewohnte Spielrituale bei Hund und Katze durchzuführen, die die Haustiere ablenken und die vermeintliche Stresssituation in eine entspannte Atmosphäre wandeln." Insgesamt hilft es den Tieren, wenn die übliche Tagesroutine eingehalten wird.
Auch auf Wildtiere Rücksicht nehmen: Aber auch an Wildtiere und Tiere auf Bauernhöfen erinnert die 39-Jährige. Böllern in der Nähe von Waldrändern, auf Waldlichtungen, in Parkanlagen oder Höfen mit Tierhaltung ist tabu: "Denn scheue Wildtiere in Wald und Flur reagieren besonders sensibel auf laute Geräusche. Auch bei Pferden und Rindern, die auf Weiden gehalten werden, besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen."
Das A und O bei Haustieren aber ist die Kennzeichnung: "Es nutzt nichts, wenn die Tiere gechipt wurden, aber nicht ins Haustierregister eingetragen wurden." Zudem ist eine am Halsband des Hundes angebrachte Telefonnummer hilfreich. "Sollte ein Tier entlaufen, bitte das Telefon immer am Mann haben. Denn oftmals ist das Tier bereits gefunden und im Tierheim, währenddessen die Besitzer auf der Suche in der Gegend umherirren und somit nicht zu erreichen sind’" sagt Angelika Enzmann.