Kulmbach/London Musik ist ihre Leidenschaft und ihr Beruf

Manfred Biedefeld

Georgie Chapple ist in Kulmbach geboren. Seit sieben Jahren lebt die Singer/Songwriterin in London. Die 26-Jährige strebt eine große Musik-karriere an.

 
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Kulmbach/London - Georgie Chapple ist eine junge Singer/Songwriterin, die aus Kulmbach stammt und seit sieben Jahren in London lebt. Dort bastelt sie an ihrer Musikkarriere und arbeitet als Vocal Coach. Im April ist ihre erste EP erschienen mit sechs ihrer selbst geschrieben Pop-Songs.

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Die EP "One" mit sechs Songs von Georgie Chapple, darunter auch die

Single "The One That Get Away", ist übers Internet beziehbar.

Über diverse Anbieter kann man sich die Songs auch downloaden.

Videos mit der Musik der jungen Künstlerin kann man über YouTube

streamen.

Facebook: Georgie Chapple

Homepage: www.georgiechapplemusic.com

Georgie Chapple ist am 23. August 1991 in Kulmbach geboren. Was sich anhört wie ein Künstlername, ist tatsächlich ihr Taufname, denn Georgie hat einen englischen Vater und eine deutsche Mutter. Sie hat das Caspar-Vischer-Gymnasium besucht und ihr Abitur in Kulmbach gemacht.

Anders als ihre Mitschüler, die alle "handfeste" Berufe anstrebten, wollte sie auf die Bühne. "Ich wollte entweder ins Schauspiel oder Singen", sagt sie im Gespräch mit der Frankenpost . Sie hat sich schon vor dem Abi über verschiedene Schauspiel- und Musik-Akademien informiert. "Aber das war mir alles zu klassisch und zu theoretisch", sagt sie.

Also hat sie sich in London für einen Gesangskurs "Rock, Pop and Soul" beworben. "Ich hatte noch gar keine Zusage und stand schon auf dem Flughafen, um nach London zu fliegen. Erst da ist die Zusage vom London College of Music der Universität West-London per Mail eingegangen", berichtet sie. Anschließend hat sie drei Jahre lang "Pop-Performance und Recording" studiert und als Bachelor of Music abgeschlossen.

Georgie fühlt sich in London sehr wohl. "Ich habe da in den letzten sieben Jahren viele gute Freunde gefunden. Am CV-Gymnasium wurde Musik mehr als Hobby angesehen. In London bin ich von Leuten umgeben, die das professionell machen. Und nachdem ich eine halbe Engländerin bin, habe ich keinerlei Probleme."

Allerdings ist London ein sehr teures Pflaster. In der ersten Zeit hat Georgie sich mit verschiedenen Jobs über Wasser gehalten, unter anderem als Schuhverkäuferin oder als Bedienung in Bars. "Das war ganz schön hart", blickt sie zurück. Nach einem Jahr an der Universität hat ihr das Institute of Music angeboten, dort als Vocal Coach zu arbeiten, was sie wohl auch ihrer herausragenden Stimme zu verdanken hat.

Dabei hat sie immer weiter an ihrer Musikkarriere gearbeitet, hat alleine oder zusammen mit Freunden Songs geschrieben und bei den verschiedensten Anlässen performed. Georgie spielt Klavier, räumt aber ein, dass sie lieber nur singt und die Begleitung Freunden oder ihrer sechsköpfigen Band überlässt, "damit ich die Arme frei habe". So hat sie zahlreiche Auftritte in England und auch in Deutschland bestritten, ihre Musik und sich selbst bei Radiosendern und in Fernsehsendungen vorgestellt.

Im vergangenen Jahr hat sie beim Vocal Coaching Kontakt zum Veranstalter des "Ealing Blues Festival" in West-London bekommen. Der habe sich ihr Material angehört und sie samt Band gleich für das große Festival im Juli engagiert. Und im März dieses Jahres stand sie im Viertel-Finale des "Isle Of Wight Festival - New Blood Competition" auf der Bühne.

Ihre Songs, so erzählt sie, schreibt sie meistens allein, manchmal mit Freunden. "Da kann man sich die Bälle und Ideen gegenseitig zuwerfen." Es gibt kein festes Rezept: "Manchmal fällt mir mitten in der Nacht eine Melodie ein. Die nehme ich dann mit dem Smartphone auf, denn am nächsten Morgen wäre sie sonst weg." Manchmal fällt ihr auch eine Textzeile ein oder sie liest irgendwo etwas, was sie inspiriert, aus der sich eine Geschichte für einen Song machen lässt und die Musik kommt dann später dazu.

All ihre Texte sind sehr persönlich und ehrlich, geben eigene Erlebnisse und Erfahrungen wieder. Mit ihrer sanften, aber zugleich kräftigen Stimme scheint Georgie den Nerv des (noch kleinen) Publikums zu treffen. Sie berichtet von Nachrichten, in denen Leute schreiben, sie hätten Ähnliches erfahren und seien froh über ihre Texte.

Diese sehr persönlichen und einfühlsamen Songs finden sich auf ihrer neuen EP mit dem Titel "One", die sie als eine Einheit, als Projekt versteht, das die letzten sechs Jahre ihres Lebens widerspiegeln.. "Ich hätte auch einige rockige Nummern dazu machen können, aber das wollte ich nicht, das hätte nicht gepasst. Die sechs Songs gehören zusammen."

Ihre Kontakte in ihre Heimatstadt Kulmbach hat Georgie über all die Jahre gepflegt: "Ich bin früher jedes Jahr zur Bierwoche in Kulmbach gewesen, um alte Freunde und meine Familie zu treffen", sagt sie. Im Juni 2013 hat sie ein kleines, sehr intimes "Home-coming-Konzert" mit ihrem Schulkameraden Niklas Müller im Kulmbacher Jugendzentrum "Alte Spinnerei" gegeben. Sie räumt ein, dass sie wegen ihrer vielen Verpflichtungen immer weniger Zeit findet, ihre Kulmbacher Bekannten und Verwandten zu besuchen, darunter auch ihren Bruder Leon, der in einer Rockband Schlagzeug spielt. Aber sie plant, im August "rund um meinen 27. Geburtstag" nach Kulmbach zu kommen.

Georgie Chapple will weiter an ihrer Musik-Karriere arbeiten und irgendwann den Durchbruch schaffen. Die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht, denn britische Singer/Songwriter stehen derzeit hoch im Kurs, siehe Ellie Goulding, Adele, Leona Lewis, George Ezra, Ed Sheeran oder James Blunt.

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