Ausbildungsmarkt: Durch die Pandemie haben sich teilweise die Einstellungen von zukünftigen Fachkräften verschoben. "Die Chancen stehen gut, auch jetzt noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Es werden uns immer noch Ausbildungsstellen für das aktuelle Ausbildungsjahr gemeldet," erklärt Kolb. Über die aktuellen Förderprogramme "Ausbildungsplätze sichern" und "Fit-for-Work" können sich die Betriebe bei der Agentur für Arbeit beraten lassen.
Weniger Kulmbacher arbeitslos: Mit 1602 Arbeitslosen waren im Landkreis Kulmbach im September 91 Männer und Frauen weniger betroffen als im August. Gegenüber dem Vorjahr waren allerdings 244 Personen mehr zu verzeichnen als im September 2019. Es meldeten sich viele an- und ungelernte Kräfte aus der Arbeitnehmerüberlassung, deren Arbeitsverträge meist wegen Auftragsmangels nicht verlängert wurden. Auffällig ist nach Agentur-Angaben bei diesem Personenkreis, dass für die Abarbeitung von Auftragsspitzen oftmals zeitlich sehr kurz befristete Verträge angeboten werden und es so zu häufigen Ein- und Ausstellungen kommt. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitsaufnahmen weiter zu. Außerdem waren bereits verstärkt Arbeitsuchendmeldungen von Saisonkräften zu verzeichnen, die mit dem Eintritt von Arbeitslosigkeit im Spätherbst rechnen. Weiterhin meldeten sich einige Arbeitnehmer im rentennahen Alter arbeitslos, die gesundheitlich, räumlich oder fachlich nur sehr eingeschränkt am Arbeitsmarkt agieren können.
Beratungsangebot kommt gut an: "Viele Arbeitnehmer nutzen das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit, um sich nach Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung zu erkundigen. Es geht meist um Fortbildungen oder Umschulungen mit dem Ziel, die Stellung am Arbeitsmarkt zu festigen und damit die beruflichen Zukunftsperspektiven zu verbessern," erläutert der stellvertretende Agenturleiter Udo Kolb. "Auch während der Kurzarbeit sollten Unternehmen die Möglichkeiten von Weiterqualifizierungen prüfen," rät er.
Zahl der gemeldeten Stellen steigt wieder: Im September gingen von Betrieben aus dem Kulmbacher Landkreis wieder 31 Stellen mehr ein als im Vormonat. Insgesamt waren es 159. Gegenüber dem September 2019 waren es aber 24 weniger. Aktuell sucht das Baunebengewerbe Schreiner, Maler, Elektriker und Anlagenmechaniker. Vermittlungsaufträge an die Agentur kommen überwiegend von kleinen und mittleren Unternehmen und von Personaldienstleistern. Gefragt sind darüber hinaus weiterhin medizinische Fachkräfte wie zum Beispiel Ärzte, medizinische Fachangestellte und Physiotherapeuten, aber auch Fachleute aus dem sozialen Bereich, wie Sozialpädagogen, Erzieher und Kinderpfleger. Kassierer, Metzger, Bäcker, Verkäufer im Lebensmittelhandwerk, Reinigungskräfte und Auslieferungsfahrer werden als Fachkräfte für den Dienstleistungssektor und das Handwerk benötigt. Der kaufmännische Sektor fragte nach Fachleuten für das Controlling, die Finanzbuchhaltung, Marketing oder Führungskräften mit einschlägiger Berufserfahrung.
Arbeitgeber bleiben vorsichtig: Insgesamt bleibt, wie die Agentur mitteilt, das Einstellungsverhalten der Unternehmen in Zeiten der Pandemie im Kulmbacher Land eher zurückhaltend. Oftmals werde eine Nachfolge für Vertretungsfälle wie zum Beispiel Krankheit oder Eltern-zeit gesucht. red