Kulmbach Nachhaltige Verbesserung für alle

Stephan Herbert Fuchs
Auf eine unfallfreie Fahrt hoffen (von links) Pfarrer Ulrich Winkler, Oberbürgermeister Ingo Lehmann, Geschäftsführer Michael Russ von der Firma Rädlinger Straßen- und Tiefbau GmbH aus Selbitz, Kurt Schnabel vom Bauamt und Rädlinger-Mitarbeiter Bert Hoffmann (von links) bei der offiziellen Freigabe des Radweges zwischen Lösau und Kirchleus. Foto: Stephan Herbert Fuchs

Der Radweg zwischen Lösau und Kirchleus ist freigegeben. Das erste Teilstück hat 1,5 Millionen Euro gekostet.

 
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Kulmbach - Radfahren ist voll im Trend, und das längst nicht mehr nur innerorts, sondern auch außerhalb der Städte. Möglich macht dies der immer stärker werdende Trend zu E-Bikes. Das passt es hervorragend in die Zeit, dass jetzt der erste Bauabschnitt des Geh- und Radweges zwischen Lösau und der Landkreisgrenze zu Kronach entlang der Bundesstraße B 85 freigegeben werden konnte. Das Teilstück zwischen Lösau und Kirchleus ist rund eineinhalb Kilometer lang und hat rund 1,5 Millionen Euro gekostet.

Von einem überaus gelungenen Bauwerk sprach bei der Freigabe auf dem Parkplatz zwischen den beiden Ortschaften Kurt Schnabel, der Leiter des für Kulmbach zuständigen Staatlichen Bauamts Bayreuth. Gerade in Corona-Zeiten hätten viele Menschen das Fahrrad wieder ganz neu entdeckt, sagte Schnabel. Er nannte die räumliche Trennung von Radfahrern und auch Fußgängern auf der einen Seite und dem motorisierten Verkehr auf der anderen Seite eine nachhaltige Verbesserung der Situation für alle, da auf der B 85 an der entsprechenden Stelle zuletzt rund 4000 Kraftfahrzeuge pro Tag gezählt wurden. Schnabel verschwieg aber auch nicht, dass es allgemein aufgrund des notwendigen Grunderwerbs schwieriger geworden sei, neue Radwege zu bauen. Er sagte deshalb den Gemeinden seitens des Bauamtes seine Unterstützung beim notwendigen Grunderwerb vor.

Auch für Oberbürgermeister Ingo Lehmann bedeutet der neue Radweg eine deutliche Verbesserung. Die bisherige offizielle Radwegeführung sei abseits der Bundesstraße über Gössersdorf verlaufen, sodass die jetzige Trasse entlang der B 85 wesentlich attraktiver ist. Lehmann zufolge ist der Radweg bereits seit dem Jahr 2016 geplant worden. Im November 2019 hätten dann die Rodungsarbeiten begonnen. Für die Zukunft kündigte Lehmann einen weiteren Ausbau des Radwegenetzes an. Für die Innenstadt habe man deshalb bereits einen Auftrag an ein externes Planungsbüro vergeben.

Den kirchlichen Segen sprach bei der offiziellen Verkehrsfreigabe Pfarrer Ulrich Winkler, der sich selbst als passionierter Radfahrer outete. Radfahren sei mehr als nur eine Fortbewegung, sagte er, Radfahren sei vielmehr eine Lebenseinstellung. Radfahren sei umwelt- und klimafreundlich, es bedeute Freiheit, und auch wenn es unter den Radler Raser und Verkehrssünder gebe, so sei dies in der Regel längst nicht so gefährlich wie bei motorisierten Verkehrsteilnehmern.

Als Besonderheit des Bauabschnitts wurden rund 900 Meter öffentlicher Feld- und Waldweg in den neuen Geh- und Radweg einbezogen, der eigens für die Maßnahme ausgebaut wurde. Im weiteren Verlauf wird der Weg parallel zur B85 mit einem Abstand von rund 1,75 Meter geführt. Neu sind auch die Querungshilfen, die an beiden Ortseingängen beziehungsweise Ausgängen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit geschaffen wurden.

Im Rahmen des Radwegebaus wurde auch eine Fahrbahnsanierung der B 85 in der Ortsdurchfahrt von Lösau umgesetzt. Der zweite Bauabschnitt von Kirchleus zur Landkreisgrenze Kulmbach/Kronach ist derzeit noch in Planung, für die Weiterführung bis Weißenbrunn ist das Staatliche Bauamt Bamberg zuständig, das ebenfalls bereits mit den Planungen begonnen hat.

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