Jan Albert Sichterman, der Direktor der Ostindien-Kompanie in Bengalen, hatte sich schließlich des Jungtiers angenommen, es großgezogen und gezähmt. Als das Nashorn, dem er den Namen Clara gegeben hatte, zu groß für Sichtermans Haushalt geworden war, verkaufte er es 1740 an Douwe Mout van der Meer, der mit ihm 1741 nach Holland zurückkehrte.
Hier hängte Mout van der Meer sein Ölzeug an den Nagel und wechselte seine Profession vom Seemann zum Schausteller. Nachdem das Tier zunächst an verschiedenen Orten in den Niederlanden zu sehen gewesen war, startete es mit seinem Besitzer 1746 zu einer großen Europatournee. Diese hatte der Kapitän hervorragend organisiert. Er hatte verschiedene Werbezettel drucken lassen, die meist mit einer gelungenen Darstellung Claras geziert waren und die Geschichte des Tieres darlegten.
Anfangs 1748 tourte Clara mit ihrem Herrn noch in der Schweiz. Dann kamen die beiden von Stuttgart über Augsburg, wo der berühmte Kupferstecher Johann Elias Ridinger Clara portraitierte, nach Nürnberg. Am 22. Juli hatte Clara ihren Einzug in Frankens Metropole gehalten. Ihr Herr hatte ihr auf der Schütt, einer von der Pegnitz umflossenen Insel im Osten der Nürnberger Altstadt, eine Bretterhütte errichten lassen, in der das Nashorn knapp einen Monat lang, bis zum 20. August, zu sehen war. Über Ansbach ging es dann weiter nach Würzburg, wo "Jungfer Clara" vom Hofmaler Anton Clemens Lünenschloss in seinem Skizzenbuch festgehalten wurde. Bis 1758 tourte Douwe Mout van der Meer mit seinem Rhinozeros kreuz und quer durch Europa, bis das arme Tier am 14. April 1758 im 21. Lebensjahr in London verendete.
Als Erinnerung an den Besuch Claras in Nürnberg hatte der Stempelschneider Peter Paul Werner fünf verschiedene Medaillen mit dem Konterfei des Panzernashorns prägen lassen, von denen eine durch ihre lange Rückseitenaufschrift aus dem Rahmen fällt. Und gerade dieses seltene Stück ist in der Giech’schen Münzsammlung vertreten.