"Die Ablenkung durch ein Handy stellt eine große Gefahr dar", betont Klaus-Peter Lang. Er weiß, dass die Handynutzung als offizielle Unfallursache nur selten in der Statistik auftaucht, weil man das in der Regel nicht mehr nachvollziehen kann, wenn ein Unfall geschehen ist. "Es ist ja in den seltensten Fällen so, dass ein Gespräch noch verbunden ist, wenn es gekracht hat."
Telefonate sind übrigens nach Erfahrungen der Polizei meist nicht die Wurzel des Übels. Die meisten Fahrer haben inzwischen Freisprecheinrichtungen und nutzen sie auch. Meist sind es die Text- und Sprachnachrichten, die Autofahrer verlocken, sich regelwidrig zu verhalten, weiß Klaus-Peter Lang. "Aber gerade das sind ja die Ablenkungen, wenn jemand aufs Handy schaut statt auf die Straße." Solche Verstöße sind, wie Lang erzählt, übrigens keineswegs weitgehend auf junge Leute begrenzt. "Das zieht sich durch alle Altersschichten."
Die Autofahrer, die am Freitagmorgen in Katschenreuth an den Straßenrand gewunken wurden, mussten sich in den meisten Fällen lediglich einer allgemeinen Verkehrskontrolle unterziehen. Einer hatte das Handy in der Hand. Für ihn wird es teuer. 100 Euro und ein Punkt in der Verkehrssünderkartei stehen nun an. 150 Euro und zwei Punkte sind es, wenn durch die Handynutzung ein anderer gefährdet wurde. Kommt es deswegen gar zu einem Unfall, werden zwei Punkte und 200 Euro Bußgeld fällig.
"Die Verkehrssicherheit hat bei uns einen hohen Stellenwert. Durch die Kontrollen in der Stadt und dem Landkreis Kulmbach konnte ein weiterer Beitrag dazu geleistet werden", betont Kathrin Weißerth. "Für den Kontrolltag mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei am Freitag können wir eine positive Bilanz ziehen. Während der Kontrolldauer von etwa vier Stunden an verschiedenen Örtlichkeiten in Stadt und Landkreis wurden neun Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, bei denen der "Spitzenreiter" die Höchstgeschwindigkeit um 22 km/h überschritten hatte. Insgesamt sieben Verkehrsteilnehmer mussten wegen Handynutzung am Steuer sanktioniert werden. Zudem wurden einige Fahrer wegen Verstößen gegen die Gurtpflicht verwarnt." Kathrin Weißerth hofft, dass die Kontrollen, die viele Verkehrsteilnehmer wahrgenommen haben, nun wieder einige Zeit vorhalten und die Menschen vorsichtiger handeln lassen.