Kulmbach Ramsauer sagt seinen Besuch ab

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Politiker und Bürger sind enttäuscht. Der Verkehrsminister kommt nicht nach Untersteinach.

 
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Untersteinach - Die Nachricht per E-Mail fiel knapp aus und kam über das Abgeordnetenbüro von Hartmut Koschyk aus Bayreuth: "Da Bundesminister Dr. Ramsauer einen unaufschiebbaren Termin in Berlin wahrnehmen muss, entfällt der Ortstermin an der B 289 am Mittwoch, 15. Februar." Dass Ramsauer, auf den Politiker wie Bürger in Untersteinach und Kauerndorf so sehr gehofft hatten, nun nicht kommt und auch kein Ersatztermin in Aussicht gestellt wurde, sorgt vor Ort für Enttäuschung. Der Ködnitzer Bürgermeister Stefan Heckel spricht von einem "Unding". Derweilen formiert sich im Lager der Bürger, die wiederholt für den baldigen Bau der Umgehungsstraße demonstriert hatten, Unmut. Reinhold Dippold kündigt an, Protestaktionen zu organisieren. "Wir gehen wieder auf die Straße."

Reinhold Dippold, einer der Motoren des Bürgerprotests spricht aus, was viele vermuten, sich aber so offen nicht zu sagen trauen: "Ich vermute, der Termin fiel aus, weil uns der Minister nichts Positives sagen kann. Die Terminverpflichtungen in Berlin nehme ich ihm so nicht ab. Das sage ich ganz offen." Dippold ist sich sicher, dass jetzt wieder neue Demonstrationen folgen werden und übt Kritik an Minister Ramsauer: "Auch wenn er uns nichts Gutes sagen kann, hätte er Rückgrat beweisen und sich hinstellen sollen."

Skepsis macht sich breit

Nicht weniger enttäuscht sind die Bürgermeister. Stefan Heckel aus Ködnitz reagierte sprachlos auf die Absage und zeigte sich sichtlich verärgert, dass Minister Ramsauer am Mittwoch nicht nach Untersteinach, aber nach Bayreuth kommt. "Es kann durchaus sein, dass er gekniffen hat." Heckel sieht jetzt die Gefahr, dass die Emotionen hochkochen: "Bisher ist unser Protest sehr gesittet abgelaufen. Jetzt bekommt die Politikverdrossenheit neue Nahrung." Auch der Untersteinacher Bürgermeister Heinz Burges hatte auf ein positives Zeichen gehofft und will die Hoffnung nicht aufgeben, dass doch noch bald aus dem ersehnten Straßenprojekt etwas wird.

"Schockiert" zeigte sich Landrat Klaus Peter Söllner. Er habe gehofft, dass der Minister auch gute Nachricht habe, wenn er denn selbst kommen wollte: "Jetzt bin ich skeptisch, dass sich da bald was tut." Söllner will nun in Erfahrung bringen, ob der Ministerbesuch nur aufgeschoben, oder gar aufgehoben ist. "Jetzt müssen wir weiter kämpfen."

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