Kulmbach Ratgeberin für Wildunfälle

Sophie Kreil (Foto) hat zusammen mit Rene Schmidt in der Kreisgruppe Kulmbach ein Faltblatt gegen Wildunfälle entwickelt. Foto: red

Jeden Herbst kracht es auf deutschen Straßen besonders. Die Kreisgruppe des Jagdverbands rät dazu, immer die Polizei und den Jagdpächter zu unterrichten.

 
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Kulmbach - Rund 300 000 Unfälle wurden im vergangenen Jahr bundesweit registriert, die Dunkelziffer nicht eingerechnet. Dabei wurden 584 Fahrer schwer verletzt, zwölf starben. Mit einem Faltblatt wollen die Kulmbacher Waidmänner für die Gefahren sensibilisieren und Tipps geben, wie man sich bei einem Wildunfall richtig verhält. In der Kreisgruppe haben sich bei diesem Thema besonders Sophie Kreil und Rene Schmidt engagiert. Sie entwickelten das Grundkonzept, das mit Hilfe von Ramona Fehringer umgesetzt wurde.

Die Broschüre gibt Tipps, wie man einen Wildunfall vermeiden kann. Zudem wird erklärt, was im "Fall der Fälle" zu tun ist. Viele Verkehrsteilnehmer sind ratlos, wenn es einmal gekracht hat. In einem solchen Fall sind die Polizei und der Jagdpächter sofort zu verständigen. Auch schon deshalb, um angefahrenen Tiere langes Leid zu ersparen. "Wir wollten einfach einen Leitfaden herausbringen, der für jeden verständlich ist", sagt Sophie Kreil, die in der Kreisgruppe als Junge-Jäger-Beauftragte fungiert.

Eine Broschüre wird in diesen Tagen gedruckt und dann verbandsintern verteilt. Die Faltblätter werden hingegen, für jedermann zugänglich aufgelegt werden - in Supermärkten etwa oder in Tankstellen. Für die Zukunft spielt man mit dem Gedanken, die Tipps auf die Rückseite von Parkscheiben drucken zu lassen. So hätte sie jeder Autofahrer schnell zur Hand. Aber auch online stehen die Infos zur Verfügung: Auf der Internet-Seite unter jjv-kulmbach.de können sie heruntergeladen werden.

Begleitend dazu existiert schon jetzt eine Applikation fürs Handy. Die "Wuidi-Warn-App" informiert den Fahrer, wenn er sich in einem Gebiet bewegt, in dem es eine erhöhte Gefahr für Wildunfälle gibt. Zudem liefert der digitale Helfer genaue Längen- und Breitenangaben, um bei einem Wildunfall den exakten Standort durchgeben zu können.

Sophie Kreil verweist darauf, dass die Gefahr von Zusammenstößen mit Wildtieren nunmehr auch saisonal bedingt steigt. Die Tiere verlassen den schützenden Wald bei einbrechender Dunkelheit.

Die Abenddämmerung setzt derzeit schon um 17 Uhr ein, wenn der Berufs- und Pendlerverkehr in vollem Gang ist. "Jetzt, im Herbst und Winter, ist eine besonders kritische Zeit." red

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