Kulmbach Reise- sollen zu Schulbussen werden

Meist deutlich voller als auf diesem Bild sind auch im Landkreis Kulmbach viele Schulbusse. In Zeiten von Corona ist dies ein Problem. Foto: Peter Gercke/dpa Quelle: Unbekannt

Die Kreistags-Grünen arbeiten an dem Problem, wie ab nächster Woche Schüler trotz Corona sicher transportiert werden können. Einen Lösungsansatz haben sie schon.

 
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Kulmbach - Wie sollen unsere Kinder in Bussen die Hygienekonzepte einhalten, wenn sie "gestopft und gestapelt" zur Schule gefahren werden? Diese Frage stellten sich die Grünen im Landkreis Kulmbach bei ihrer Fraktionssitzung. Nun scheint sich eine Lösung anzubahnen. Ab der kommenden Woche soll wieder der Regelbetrieb in den Schulen stattfinden. So war es aus dem Kultusministerium vermeldet worden. Selbstverständlich mit den aus dem Kultusministerium vorgegebenen Hygienevorgaben, die nach den AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken) einzuhalten sind.

Die Frage, die sich die Kreistagsfraktion der Grünen laut einer Pressemitteilung schon zu Beginn der Sommerferien gestellt hat, war nicht nur der Schulalltag, der sich sicher nicht einfach darstellt, sondern der Weg dorthin, insbesondere per Bus und Bahn. "Schon im Elternbeirat haben wir diese Problematik diskutiert und stellten uns die Frage, ob sich darüber Kultusminister Piazolo oder das Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr Gedanken gemacht hat", kommentierte Kreisrätin Dagmar Keis-Lechner das anstehende Problem in der Fraktionssitzung der Grünen im Landkreis Kulmbach.

Auf ihre Nachfrage an den Landtag, die sie schon im April gestellt hatte, bekam sie zur Antwort, dass "Busse und Bahnen in den Zuständigkeitsbereich der Kommunen, der Landkreise beziehungsweise auf Bundesebene" fallen und sich "dem Einfluss des Kultusministeriums entziehen". "Wenn man bedenkt, dass sich seit 50 Jahren kaum etwas bei den überfüllten Schulbussen getan hat, ist das schon in ,normalen‘ Zeiten ein untragbarer Zustand, ganz zu schweigen jetzt in der Coronapandemie", ärgerte sich Keis-Lechner und hakte nach.

Die Informationslage hierzu gestaltete sich ihren Worten zufolge unübersichtlich. Denn auch im Landratsamt gab es bis zum 31. August keine planerische Hilfestellung aus dem Verkehrsministerium. "Die finanzielle Unterstützung kommt besser spät als nie. Allerdings wäre bei einer frühzeitigen Zusage durch die Staatsregierung die Konzeptfindung und Planung bei den Kommunen deutlich erleichtert worden. Nur Geld hilft auch nicht immer", kommentiert Pia Kraus, die Grünen-Fraktionschefin im Kreistag, den Lösungsvorschlag aus dem Ministerium, der per Mail am Montag im Landkreis Kulmbach einging.

Ab nächste Woche sollen demnach mehr Busse für die Schülerbeförderung eingesetzt werden, die zu 100 Prozent über das Land Bayern finanziert werden würden. "Allerdings muss nun wegen der fehlenden rechtzeitigen Planung von Seiten der Staatsregierung der Landkreis die Lösungen quasi über Nacht aus dem Boden stampfen", sagt Klaus Bartels, der für die Grünen-Fraktion das Thema bearbeitet.

Als mögliche Lösung sollten nach Ansicht der Grünen lokale Reiseunternehmen angefragt werden, ob sie durch die verminderten Busreisen Kapazitäten frei hätten. "So schützen wir nicht nur unsere Kinder, sondern helfen auch der lokalen Wirtschaft", konstatiert Bartels. Ob die Anfrage der Stadt-, Kreisrätin und Bezirkstagsvizepräsidentin Keis-Lechner an den Landtag dieses Ergebnis herbeigeführt hat, kommentiert sie mit einem Lächeln: "Mancher würde das sicher auf seine Fahne schreiben, aber ich bin mir sicher, dass viele an dieser Lösung mitgewirkt haben. Wie dem auch sei: Hauptsache ist doch das Ergebnis." red

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