Doch eine Retourkutsche schloss das Landgericht aus: Schon die nach Kupferberg gerufenen Sanitäter hatten gehört, dass die Schlägerei entstand, weil jemand "begrapscht" wurde. Auch der Arzt, der die gebrochene Hand des Ehemanns tags darauf behandelte, bezeugte: Der Patient habe berichtet, seine Frau sei "angefasst" worden. Wesentlich für die Berufungskammer war jedoch die spürbare emotionale Regung des Opfers bei ihrer Aussage im Gericht und bei einer Art Gegenüberstellung, die der Vorsitzende veranlasste: "Noch selten habe ich erlebt, wie jemand von einem anderen Menschen mit jeder Faser seines Körper wegwollte."
Das Gericht verhängte eine zehnmonatige Bewährungsstrafe, zudem 1500 Euro Geldauflage und 150 Stunden Arbeitsauflage.
Staatsanwalt Jan Köhler hatte 13 Monate auf Bewährung beantragt, Verteidiger Wolfgang Schwemmer Freispruch. Ob er in Revision geht, ist noch nicht entschieden.