Olbrich entließ die Besucher nicht nur nachdenklich, sondern auch vollgepackt mit Wissen über jene Zeit. Sie erfuhren, dass sich einst in den Mainauen zwischen Ober- und Unterauhof ein Flugfeld befunden hatte. Auf dem landete eine damals bekannte Fliegerin aus Bayreuth. Ihr Name: Liesl Schwab (1900 bis 1967). "Sie war eine coole Socke", charakterisierte der Redner Bayerns erste Kunstfliegerin.
Welches Ende nahm die Nazi-Herrschaft in Kulmbach? "Dass Kulmbach nicht zerstört wurde, haben wir unseren Frauen zu verdanken", stellte der Referent fest. Oberstleutnant Kurt Myrus wollte Kulmbach bis zur letzten Patrone verteidigen. Doch ein paar mutige Damen aus der Bierstadt machten ihm einen Strich durch die Rechnung.
Der Soldat hatte seinen Gefechtsstand in einem Gebäude in der Oberen Stadt, in dem sich heute die Gastwirtschaft "Zum Bully" befindet. "Dort machten die Frauen den gebürtigen Hamburger betrunken, hingen weiße Tücher als Zeichen der Kapitulation aus den Fenstern, setzten ihre Kinder in Leiterwägelchen und sägten die Panzersperren auf, damit die Amerikaner kampflos einmarschieren konnten", schloss der Redner seinen Vortrag mit einer Anekdote, die den Zuhörern ein Schmunzeln entlockte. Die Spenden der Besucher gehen an die Geschwister-Gummi-Stiftung in Kulmbach.