Notorischen Schnellfahrern wird Bayerns Polizei auch in dieser Saison wieder durch konsequente Kontrollen entgegentreten. Bayerns Innenminister, selbst Motorradfahrer, hat seine Polizei angewiesen, Schwerpunktkontrollen an auffälligen Strecken einzurichten. Das gilt natürlich auch für die im Sommer stark frequentierten Straßen in der Fränkischen Schweiz. Motorradfahrer haben es dabei durchaus "krachen" lassen: 330 000 Bußgeldverfahren und 845 000 Verwarnungen hat es im vergangenen Jahr gegeben. 32 000 Fahrverbote wurden verhängt und Alkoholkontrollen führten zu knapp 24 000 Anzeigen und in rund 4700 Fällen zum Verbot der Weiterfahrt.
Seit Jahren setze der Freistaat aber nicht nur auf die Repression und Überwachung, betonte Herrmann. Aufklärung, wie sie unter anderem im Rahmen der Motorradsternfahrt betrieben werde, sei ebenso wichtig wie bauliche Verbesserung an Straßen. Seit 2010 hat der Freistaat rund 600 Kurven an besonders gefährlichen Stellen mit einem Unterfahrschutz ausgerüstet. Er soll verhindern, dass Motorradfahrer bei einem Sturz unter die Leitplanke rutschen und sich dabei schwer verletzten oder gar zu Tode kommen. 3,4 Millionen Euro haben diese Nachrüstungen laut Joachim Herrmann gekostet. Die Ausgaben haben sich, wie der Minister berichtet, gelohnt: "Seither sind an diesen Stellen keine Motorradfahrer mehr zu Tode gekommen." Ebenfalls bewährt haben sich bisher die "Rüttelstreifen", die Motorradfahrer vor gefährlichen Kurven warnen, sagte Herrmann. Drei solcher Pilotstrecken gibt es bislang in Bayern. "Die gebaute Verkehrssicherheit an Bundesfern- und Staatsstraßen ist eine der tragenden Säulen unseres Verkehrssicherheitsprogramms", betonte Herrmann. Bis 2020 werde der Freistaat 440 Millionen Euro in diesem Bereich investieren.
An alle Biker appellierte Herrmann: "Machen Sie mit, dass Bayerns Straßen sicherer werden."
Zwei Drittel aller tödlichen Motorradunfälle sind durch die Motorradfahrer selbst verursacht worden. Innenminister Joachim Herrmann