Kulmbach Standbein Hauswirtschaft

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Wie man Haus und Garten professionell managt, lernen die Studierenden in der Fachschule für Hauswirtschaft in Kulmbach. Viele Frauen nutzen diese Möglichkeit, sich nach der Babypause beruflich neu zu orientieren.

 
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Kulmbach - 17 Frauen aus den Landkreisen Kulmbach, Kronach, Lichtenfels und Bayreuth stecken an der Fachschule für Hauswirtschaft am Amt für Landwirtschaft gerade mitten in ihren Abschlussprüfungen. Eineinhalb Jahre lang haben sie in unterschiedlichsten theoretischen wie auch praktischen Fächern die Hauswirtschaft samt Unternehmensführung von der Pike auf gelernt. 13 Studierende wollen sich mit dem Fachzeugnis allein nicht zufrieden geben und werden sich Ende Juni noch in Bayreuth der Gesellenprüfung als Hauswirtschafterin stellen.

Zweiter Bildungsweg

Die Beweggründe für diese Ausbildung meist auf dem zweiten Bildungsweg sind ganz unterschiedlich: Die einen wollen Haushaltsführung ganz allein für sich besser beherrschen. Andere Teilnehmerinnen sehen die Hauswirtschaft als zweites berufliches Standbein an, mit dem sie nach der Babypause künftig ihr Geld verdienen wollen.

Carolin Dreßel aus Eisenwind bei Rugendorf ist Landwirtschaftsmeisterin im eigenen Betrieb. "Nach der Schule habe ich mich für Hauswirtschaft nicht interessiert", erzählt die 28-Jährige, die nach Heirat und zwei Kindern ihre Meinung geändert hat: "Wenn man erstmal eine Familie hat, ist das Interesse geweckt." Als berufstätige Landwirtin interessiert es die junge Mutter, durch rationales Arbeiten Zeit zu gewinnen und natürlich will sie viel über Lebensmittel lernen. Schließlich will sie ihre Familie gesund ernähren. Den Berufsabschluss als Hauswirtschafterin will Carolin Dreßel machen, auch wenn sie es beruflich nicht braucht: "Man weiß nie, wofür es gut ist."

Ramona Turbanisch aus Kupferberg will sich nach ihrer Kinderpause mit der Zusatzausbildung beruflich neu orientieren. Die gelernte Bürokauffrau hat ihren Job aufgrund der Insolvenz ihres Arbeitgebers verloren. Einen Halbtagsjob im Büro zu finden, ist aber sehr schwer. Im hauswirtschaftlichen Bereich sieht das schon ganz anders aus. Bei der Gummi-Stiftung ist Ramona Turbanisch in der Küche tätig. Mit ihrem Berufsabschluss will sie Qualifikation gewinnen und sich in diesem Fachbereich fest etablieren.

Auch Carolin Bock aus Waldau hat keine Minute dieser Schulzeit bereut. Die gelernte Bürokauffrau hat wegen ihrer beiden Kinder den Beruf an den Nagel gehängt. Jetzt sind die Kinder aus dem Gröbsten heraus und die 41-Jährige sucht neue Herausforderungen. Die hat sie bereits gefunden. Sie hilft in drei Unternehmerhaushalten mit und verdient nicht nur gutes Geld, sondern mag auch ihren Job ausgesprochen gern.

Gute Leistungen

Die Kulmbacher Fachschule besuchen Schülerinnen weit über die Landkreisgrenzen hinaus. Seminarleiterin Ursula Willenberg hat jetzt schon für das kommende Schuljahr acht Anmeldungen. Diese Form der beruflichen Qualifikation kommt nach wie vor gut an. "Es ist durchaus wichtig, im Bereich der Hauswirtschaft Bescheid zu wissen", sagt Ursula Willenberg und freut sich über die guten Leistungen ihrer Schülerinnen und auf den neuen Kurs, der im Herbst beginnt.

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Von Berufs- und Arbeitspädagogik über Unternehmensführung bis hin zur Küchenpraxis und zum Gartenbau reichen die Fächer, die an der Hauswirtschaftsschule am Amt für Landwirtschaft in Kulmbach unterrichtet werden. Wer will, kann nach Abschluss der eineinhalbjährigen Ausbildung die Gesellenprüfung in der Hauswirtschaft ablegen. Im Oktober beginnt ein neuer Kurs. Anmeldungen und Informationen bei: Schulleiterin Christine Seemüller-Kohles, 09261/6044-320, oder bei Semesterleiterin Ursula Willenberg, Telefon 09221/5007-330.


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