Rugendorf/Zettlitz Trauer um Georg Weisath aus Zettlitz

Klaus Rössner
Georg Weisath Quelle: Unbekannt

Rugendorf/Zettlitz - Die Musik lag ihm im Blut: Georg Weisath ist weit über die Grenzen seiner Heimatgemeinde hinaus bekannt als begnadeter Musicus. Schon in jungen Jahren spielte er beim Musikverein Wartenfels.

 
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Rugendorf/Zettlitz - Die Musik lag ihm im Blut: Georg Weisath ist weit über die Grenzen seiner Heimatgemeinde hinaus bekannt als begnadeter Musicus. Schon in jungen Jahren spielte er beim Musikverein Wartenfels. Später wurde er zu einer tragenden Säule bei der Rugendorfer Dorfmusik und in der SAN-Combo. In diesen Ensembles hinterlässt der sympathische und hilfsbereite Zettlitzer nun eine große Lücke: Georg Weisath erlag am Montag seinen schweren Verletzungen, die er sich bei Waldarbeiten zugezogen hatte.

Die Nachricht vom Tode Georg Weisaths sorgt für große Betroffenheit bei seinen Weggefährten und Mitbürgern. Wie bereits berichtet, wurde der 71-Jährige am Montag bei Waldarbeiten so schwer verletzt, dass er noch am gleichen Tag starb. Gerade die Forstarbeiten aber schätzte der Zettlitzer sehr: "Wenn ich im Wald bin, geht es mir gut", sagte er erst unlängst einem engen Freund. Dass Georg Weisath bei einer seiner liebsten Beschäftigungen nun sein Leben lassen musste, birgt eine besondere Tragik.

Georg Weisath war eine feste und verlässliche Stütze seiner Heimatgemeinde. Er führte über Jahrzehnte hinweg die Dorfschänke Zettlitz, ehe er sie an eine seiner beiden Töchter übergab. Der gastronomische Betrieb ist seit Generationen im Besitz der Familie. Georg Weisath führte nicht nur die Tradition fort, sondern erweiterte die Wirtschaft auch um einen Feststadl: Der wurde zum beliebten Veranstaltungsort für Feiern von Familien, Vereinen und Verbänden. Wegen seines überaus freundlichen, und hilfsbereiten Wesens war die Gaststätte beliebter Anlaufpunkt im Rugendorfer Umland. Diese Charaktereigenschaften machten Georg Weisath aber auch zu einem sehr geschätzten Mitglied in Vereinen und Verbänden. Dazu gehört unter anderem der Fendt-Club, für den er viele Fahrten organisiert hat.

Zuvorderst aber sind musikalische Vereinigungen zu nennen, in denen der Zettlitzer mitwirkte. Ausgestattet mit außergewöhnlichen Anlagen, spielte er schon in frühen Jahren beim Musikverein Wartenfels. Später wurde er zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Rugendorfer Dorfmusik. Eine Zeit lang oblag ihm sogar die Stabführung des Ensembles. Georg Weisath war ein Multitalent par excellence und erlernte als Autodidakt zahlreiche Instrumente. Orgel spielte er bei vielen Anlässen der evangelischen Kirchengemeinde.

Auch im benachbarten Stadtsteinach schlug er die Notenbücher auf. Er war einer der Protagonisten, als im Jahr 2003 die SAN-Combo zu neuem Leben erweckt wurde. Er wirkte dort nicht nur künstlerisch, indem er Lieder setzte, sondern übernahm bereitwillig administrative Aufgaben. "Er war eine Triebfeder unseres Zusammenschlusses, einer der Motoren", betont Siegfried Sesselmann, ein Freund des Verstorbenen.

Mit Sesselmann teilte Georg Weisath die Vorliebe für ein weiteres Gebiet: Die Geschichtsforschung. Mit missionarischem Eifer trug der Zettlitzer alles zusammen, was Licht in die Historie seiner Heimat brachte. Sein größtes Verdienst war die Mitarbeit an der Chronik "700 Jahre Rugendorf", die 2016 erschienen ist.

Die Gemeinde würdigte das Wirken Weisaths mit einer besonderen Auszeichnung: Im vergangenen Jahr verlieh sie ihm die Bürgermedaille. "Georg Weisath war da, wo immer er gebraucht wurde", unterstreicht Bürgermeister Gerhard Theuer. Er zeigte sich tief berührt von den tragischen Todes-Umständen des beliebten Gemeindebürgers. Noch am Sonntag habe Georg Weisath die Rettungskräfte mit Getränken versorgt, die beim Flugzeugabsturz bei Poppenholz im Einsatz gewesen waren.

Wann Weisath beigesetzt wird, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest: Die Untersuchungen zum Unfall dauern an. Klaus Rössner

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