Auch wenn es, was die Zukunft des Kulmbacher Marktes angeht, zumindest nun eine grobe Richtung gibt, kann man das laut Paul Lehmann für die anderen Märkte in Oberfranken momentan noch nicht sagen. Für Kronach, einem Markt mit etwa 70 Beschäftigten, erklärt Lehmann, habe wohl Edeka Interesse gezeigt. Was aus den beiden Märkten in Bayreuth und ihren insgesamt fast 200 Mitarbeitern wird, wisse noch keiner. Allerdings sei von einem der beiden Märkte in Bamberg bislang bekannt geworden, dass er geschlossen wird.
Angela Schirmer ist die Betriebsratsvorsitzende des Kulmbacher Real-Markts und in hohen Positionen bei der Gewerkschaft Verdi. Sie hatte bereits Ende Juni die Befürchtung gehabt. "Wahrscheinlich kommt irgendwann eine einzige Mitteilung, und dann ist es passiert." Oft genug sei es bereits vorgekommen, dass die Mitarbeiter von Real erst aus den Medien erfahren, was in ihrem Unternehmen geplant ist. "Wir sind fassungslos, was die mit uns machen", hat Angela Schirmer gesagt und von großer Verunsicherung unter ihren Kolleginnen und Kollegen berichtet. Durch die Corona-Krise sei es zudem unmöglich, größere öffentlichkeitswirksame Aktionen zu machen. Mit einer Übernahme des Real-Marktes konnte sich Angela Schirmer bereits vor einigen Wochen anfreunden. Sie wird nun, wie die gesamte Belegschaft, abwarten müssen wie das Kartellamt entscheidet und ob es tatsächlich und wenn ja unter welchen Bedingungen zu der Übernahme durch Kaufland kommt.
Der Kulmbacher Real-Markt war schon einmal unter einer anderen Flagge gestanden. Angefangen hatte es mit dem "Meisterkauf". Doch der zog sich in den 1990-er Jahren aus Kulmbach zurück, nachdem die Metro die gesamte Supermarkt-Kette von Ludwig Meister aus Tirschenreuth gekauft hatte. Aus dem "Meisterkauf" wurde Real. Nun steht möglicherweise bald wieder ein neuer Firmenname an dem großen Gebäude.