Untersteinach Untersteinach: Straßenfreigabe ohne Pomp

Klaus Klaschka
In der zweiten Dezemberwoche wird die Untersteinacher Umgehungsstraße eröffnet. Eine Feier ist coronabedingt nicht vorgesehen. Foto: Staatliches Bauamt Bayreuth

Überschaubar war der Besuch der Bürgerversammlung. Von den in Pandemiezeiten in Untersteinach möglichen 20 Plätzen waren elf besetzt, darunter vier von Gemeinderäten.

 
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Untersteinach - "Die unendliche Geschichte mit den Aufzügen an der Fußgängerbrücke über die Gleise am Bahnhof geht gefühlt in die 20. Runde." Dies erklärte Bürgermeister Volker Schmiechen in der Bürgerversammlung am Mittwoch. Die Gerüste sollten, wie er sagte, am 3. November aufgestellt werden. Der Termin wurde zwischenzeitlich auf den 1. Dezember verschoben. Wie die Bahn in dieser Woche mitteilte, wird auch dieser Termin höchstwahrscheinlich wieder verschoben. Mehr könne er dazu nicht sagen, da das Projekt ausschließlich eine Angelegenheit von Wasserwirtschaftsamt und Bahn sei.

Ohne Feier

Die lang ersehnte Umgehungsstraße von Untersteinach soll zwischen dem 8. und 11. Dezember für den Verkehr freigegeben werden. Das Staatliche Bauamt Bayreuth verzichtet aber aus pandemiebedingten Gründen auf eine große Feier.

Konkrete Termine nannte Schmiechen jedoch zur Eröffnung der Ortsumgehung. Sie wird zwischen dem 8. und 11. Dezember stattfinden. Dies sei zumindest die Zusage des Staatlichen Bauamts, das coronabedingt auf die Entsendung eines Mitarbeiters verzichtet, ersatzweise für die Bürgerversammlung aber eine kurze Präsentation zur Verfügung gestellt hatte - mit einer Luftaufnahme des gesamten Projekts und einer Befahrung der Umgehung aus Richtung Kauerndorf über die Talbrücke bis zur Einmündung in die bisherige B 303 vor Ludwigschorgast.

Auf eine festliche Eröffnung der Umgehung werde unter den gegenwärtigen Kontaktbeschränkungen verzichtet, teilt das Straßenbauamt mit. Mit der Eröffnung werde der bisherige westliche Ortszugang aus Richtung Kulmbach geschlossen, ergänzte Bürgermeister Schmiechen. Dieser soll bis Ende Mai 2021 dann an die Umgehung angeschlossen sein. Bis dahin ist Untersteinach nur über die bereits bestehende östliche Anbindung an die neue B 303 und über den provisorischen Kreisel erreichbar. Bis Ende Juni 2021 soll anschließend auch die Straßenführung zum Ost-Anschluss endgültig fertiggestellt sein. In der Übergangszeit zwischen Dezember und Juni werden auch die Busse umgeleitet; Haltestellen wird es vorübergehend nur an der ehemaligen Apotheke und am Netto-Markt geben.

Eine ausführliche, kritische Darstellung des Projekts Umgehungsstraße überhaupt hatte Bernhard Herrmann für die Bürgerversammlung vorbereitet, in der er sich schließlich "erschrocken über die Zerstörung der Natur" und "erstaunt über die Gigantomanie" äußerte und derzeitige "Mondlandschaften" anprangerte. An dieser Stelle unterbrach ihn Bürgermeister Schmiechen mit dem Hinweis, sich kürzer zu fassen und die Frage zu stellen, die er zu fragen beabsichtige. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Landschaften ja noch begrünt würden, die Umgehung an sich für die Anwohner der bisherigen B 289 aber sehr wohl die Befreiung von Verkehrslärm bedeute. Mit der Beantwortung von Herrmanns schließlich wesentlicher Nachfrage nach den Ausgleichsflächen für den massiven Eingriff durch den Straßenbau verwies ihn Schmiechen letztendlich aber an das Staatliche Bauamt direkt.

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