Untersteinach Untersteinach soll attraktiver werden

Klaus Klaschka

Der Gemeinderat diskutiert über eine Kneippanlage und ein Storchennest. Die Standorte sind allerdings noch unklar.

 
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Untersteinach - Uneingeschränkte Zustimmung des gesamten Gemeinderats haben die Gemeinderäte Jörg Ehrhardt (SPD) und Markus Weigel (FW-WGU) für ihre Vorschläge, Untersteinach attraktiver zu machen: Ehrhardt hatte angeregt, auf den Turm des Feuerwehrhauses am Bahnhofsplatz ein Storchennest zu setzen, und Weigel regte eine Kneipp-Anlage sowie einen Barfußpfad an. Trotz prinzipieller Zustimmung zu den Vorschlägen diskutierten die Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstagabend über umfangreiche Probleme, die sich nach einer möglichen Umsetzung dieser Vorschläge ergeben könnten.

Seine Idee mit dem Storchennest hatte Jörg Ehrhardt bereits im August verkündet und sich mittlerweile sachkundig gemacht. Storchenexperte Erich Schiffelholz sei inzwischen in Untersteinach gewesen, berichtete er, und dieser sei beim Treffen mit ihm und Bürgermeister Volker Schmiechen vor Ort hocherfreut gewesen, dass auch Untersteinach eine Bleibe für die Großvögel anbieten wolle. Den Feuerwehrturm hält er als Standort für geeignet, wenn der Turm ein Nest tragen kann; die Vögel finden in den Auen Richtung Ludwigschorgast, Stadtsteinach und Kauerndorf Futter und man kann davon ausgehen, dass auch die in diesem Jahr geschlüpften Jungtiere im Frühjahr wieder hierher zurückkommen und Nistplätze suchen.

Einen Plan für die Nest-Unterkonstruktion habe Schiffelholz auch dagelassen; die Kosten dafür habe er mit 2000 Euro überschlagen. Außerdem habe er angeregt, das Landratsamt wegen eines möglichen Kostenzuschusses zu kontaktieren, und darauf hingewiesen, dass das Nest Ende Januar, Anfang Februar stehen sollte. Zweiter Bürgermeister Hans-Peter Röhrlein (CSU) erklärte sich zudem bereit, seine Fachkompetenz kostenlos zur Verfügung zu stellen, die Statik des Turmes zu untersuchen, das Holz zum Selbstkostenpreis zu besorgen und den Bauhof bei der Konstruktion des Nestes zu unterstützen. Auf Anregung von Markus Stumpf (SPD) werden alle Gemeinderäte ein Sitzungsgeld für die Materialkosten zur Verfügung stellen.

Zum angedachten Standort gab Markus Weigel (FW-WGU) allerdings zu bedenken, dass die Gäste der Pizzeria im Bahnhof unter den überdachten Außenplätzen durch mögliche Hinterlassenschaften der Störche im Flug beeinträchtigt und die Vögel beim Ausrücken der Feuerwehr durch die Sirene irritiert werden könnten. Laut Schiffelholz ist Letzteres nicht der Fall, argumentierte Ehrhardt dagegen. Außerdem habe in Stadtsteinach das Café seinen Umsatz verdoppelt, weil die Leute dort gerne säßen, um die Vögel zu beobachten. Als Alternative schlug Helmut Bergmann (FW-WGU) vor, dass man auch ein Nest auf eine Stange "wie ein Maibaum", gegebenenfalls außerhalb der Ortschaft, setzen könnte; und Thomas Rosenberger (UBG) hielt einen Platz auf dem Schotterumschlaggelände für überlegenswert. Der Gemeinderat beschloss schließlich, das Projekt Storchennest weiterzuverfolgen.

In gleicher Weise beschloss der Gemeinderat, ein Projekt Kneippanlage mit Barfußpfad weiterzuverfolgen, das Markus Weigel angeregt hatte. Umfangreich begründete dieser seinen Antrag mit positiven Auswirkungen der Kneipp‘schen Methoden auf die Gesundheit - insbesondere auch geleitet vom Bemühen, nach Eröffnung der Ortsumgehung wieder Leute ins Dorf zu bringen, die ansonsten daran vorbeirauschen würden. Ein Hinweis "Kneipp-Anlage" auf den künftigen Abfahrtsschildern von der neuen B 303 wäre eine Möglichkeit. Kneippanlagen gebe es in näherer Umgebung in Ebersbach, Wirsberg und Rugendorf. Vorab habe er sich zudem auch in Bad Berneck erkundigt: An der dortigen Anlage im Kurpark seien keine Unfälle und auch keine Probleme mit Glasscherben von zerbrochenen Flaschen im Becken bekannt. Als Platz für eine solche Anlage könne er sich die Peuntwiese, aber auch irgendwo anders vorstellen.

Nicht ganz so einfach mit dem Sauberhalten der Anlage sah es Marion Partenfelder (SPD), die auf Vandalismuserfahrung an der Skaterbahn und am Fußballplatz hinwies. Das könnte man durch eine Umzäunung der Anlage und Zugang über ein Drehkreuz mit Münzeinwurf vielleicht verhindern, schlug Weigel vor; wogegen aber Bastian Müller und Cornelia Wehner (SPD) argumentierten, dass die Anlagen in der nahen Umgebung kostenlos seien. Was den Standort Peuntwiese angeht, war Rüdiger Hohlweg (CSU) wegen der Hinterlassenschaften der dort beheimateten Enten skeptisch. Als Alternativen wurden Plätze an der Schorgast und an den Radwegen diskutiert, sodass Hans-Peter Röhrlein schließlich vorschlug, erst einmal einen Grundsatzbeschluss zu fassen und sich später mit den Einzelheiten zu beschäftigen. Dem wurde zugestimmt.

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