Ganz wichtig ist es, zum Abstrich einen Ausweis mitzubringen. "Auch der Führerschein genügt zur Identifikation", erklärt Oliver Hempfling. Ein kleiner Wartebereich, natürlich mit genügend Abstand, ist die erste Station beim Test. In allen Räumen wurden Fußböden neu verlegt, die ebenso wie die Möbel leicht desinfiziert werden können. Gearbeitet wird im Prinzip einer Einbahnstraße, damit sich die Menschen, die dort vorstellig werden, möglichst nicht begegnen. Im eigentlichen Abstrichbereich werden zunächst in einem ersten Raum die Fragebögen vervollständigt. Der Abstrich selbst wird dann in einem weiteren Raum vorgenommen, bevor die Bürger dann das Gebäude auf der anderen Seite wieder verlassen.
Die Geschäftszeiten des Testzentrums wurden so konzipiert, dass alle an einem Tag genommenen Proben noch am selben Tag zum Labor gebracht werden. Dafür setzt der Landkreis eigene Fahrer ein, um erstens sicher zu gehen, dass auch alles ankommt und zweitens so schnell wie möglich die Ergebnisse zurückzuerhalten. "Der Informationsfluss soll schnellstmöglich vonstatten gehen", erläutert Oliver Hempfling. Alle, die sich in Kulmbach testen ließen, auch die Bürger mit einem negativen Testergebnis, erhalten eine Benachrichtung.
Dabei will das Landratsamt auch mit den niedergelassenen Ärzten, bei denen man sich ebenfalls testen lassen kann, gut zusammenarbeiten. Medizinern aus dem Landkreis soll es beisielsweeise möglich gemacht werden, das Testzentrum für eigene Abstriche zu nutzen. Reihentestungen, etwa für Lehrer, sollen dort ebenfalls möglich sein. Nachdem niemand wissen kann, wie viele Menschen von diesem Angebot Gebrauch machen, seien die Öffnungszeiten erst einmal pro forma festgelegt. Sollte sich Bedarf ergeben, könne länger und auch an Wochenenden getestet werden, sagt Oliver Hempfling. Das sei wohl vor allen auch für den kommenden Herbst wichtig, wenn die Erkältungszeit beginnt. Dann müsse jeder die Möglichkeit haben, schnell herauszufinden, ob er einen normalen Schnupfen hat oder sich mit COVID 19 infiziert hat.
Amtsärztin Dr. Camelia Fiedler informierte, dass das Gesundheitsamt nach der Schließung der ersten Testzentren in Kulmbach und Stadtsteinach seit Juli 350 Abstiche selbst gemacht hat. Dabei habe es sich um Reiserückkehrer, Verdachtsfälle und auch um Kontaktpersonen gehandelt. Vier Infizierte und 35 Kontaktpersonen der Kategorie I seien aktuell im Landkreis noch in Quarantäne. Bei niemandem liege derzeit ein schwerer Verlauf vor. Insgesamt wurden im Kulmbacher Land bislang 258 Personen positiv getestet.