Kulmbach Von Montag an gibt es kostenlose Corona-Tests für alle Bürger

Der Eingang zur neuen Abstrichstelle des Landkreises Kulmbach befindet sich am ehemaligen BRK-Gebäude in der Flessastraße auf der Rückseite. Der Landkreis hat die zentrale Teststation so aufgebaut, dass die Bürger,die sich auf Corona testen lassen, sich in einer "Einbahnstraße" bewegen und das Gebäude an der Vorderseite verlassen. Vorgestellt haben am Donnerstag die neue Einrichtung (von links): BRK-Kreisgeschäftsführer Jürgen Dippold, stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann, die Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Camelia Fiedler, Amtsärztin Dr. Natasa Luz und der Leiter der Koordinationsgruppe Corona am Landratsamt, Oliver Hempfling. Foto: Melitta Burger

Das Landratsamt hat im ehemaligen BRK-Gebäude in der Flessastraße seine neue Abstrichstelle eingerichtet. Termine können bereits von Freitag an telefonisch vereinbart werden.

 
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Kulmbach - Vom kommenden Montag an besteht für alle Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Kulmbach die Möglichkeit, einen kostenlosen Corona-Test machen zu lassen. Dafür hat der Landkreis Kulmbach ein neues Testzentrum eingerichtet. Es befindet sich im ehemaligen Gebäude des BRK in der Flessastraße 1. Der Landkreis folgt damit einem Beschluss der Staatsregierung vom 1. August, nach dem alle Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern eine solche Einrichtung betreiben müssen. Termine können bereits ab sofort telefonisch vereinbart werden, gab Oliver Hempfling vom Landratsamt gestern bekannt.

Termin vereinbaren

Unter der Telefonnummer

09221/707-655

können vom heutigen Freitag an telefonisch zu den üblichen Geschäftszeiten des Kulmbacher Landratsamts Termine für einen kostenlosen Corona-Test vereinbart werden. Das neue Testzentrum in der Flessastraße 1 in Kulmbach hat von Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 und von 13.15 Uhr bis 15 Uhr geöffnet, freitags von 9 bis 12 Uhr.

Noch am 10. August haben sich laut Oliver Hempfling Vertreter des Landratsamts und des BRK getroffen, um die Einrichtung so schnell wie möglich, aber auch so gut wie möglich in Betrieb nehmen zu können. Das eigens wegen des neuen Testzentrums nun geräumte Gebäude bietet die Möglichkeit, zwei sogenannte Teststrecken einzurichten. An den Start geht die Abstrichstelle nun aber erst einmal mit einer. An der zweiten wird derzeit noch gearbeitet, um die Räume und die Einrichtung sicher, aber auch ansprechend zu gestalten.

Wer sich testen lassen möchte, muss einen bestimmten Weg einhalten. Zunächst muss telefonisch (siehe Infokasten) ein Termin vereinbart werden. Damit sollen Menschenansammlungen in der Teststelle vermieden werden. Mehrere Mitarbeiter stehen für die Anmeldung bereit, um lange Wartezeiten möglichst zu vermeiden. Bereits bei dieser Anmeldung wird ein digitaler Anamnesebogen angelegt. Es wird nach dem Grund für den Test gefragt, bestimmte Fragen zur Gesundheit werden gestellt. Wenn die Bürger dann im Testzentrum erscheinen, liegen die Informationen bereits vor. Die EDV in der Flessastraße ist mit der im Gesundheitsamt verbunden.

Ganz wichtig ist es, zum Abstrich einen Ausweis mitzubringen. "Auch der Führerschein genügt zur Identifikation", erklärt Oliver Hempfling. Ein kleiner Wartebereich, natürlich mit genügend Abstand, ist die erste Station beim Test. In allen Räumen wurden Fußböden neu verlegt, die ebenso wie die Möbel leicht desinfiziert werden können. Gearbeitet wird im Prinzip einer Einbahnstraße, damit sich die Menschen, die dort vorstellig werden, möglichst nicht begegnen. Im eigentlichen Abstrichbereich werden zunächst in einem ersten Raum die Fragebögen vervollständigt. Der Abstrich selbst wird dann in einem weiteren Raum vorgenommen, bevor die Bürger dann das Gebäude auf der anderen Seite wieder verlassen.

Die Geschäftszeiten des Testzentrums wurden so konzipiert, dass alle an einem Tag genommenen Proben noch am selben Tag zum Labor gebracht werden. Dafür setzt der Landkreis eigene Fahrer ein, um erstens sicher zu gehen, dass auch alles ankommt und zweitens so schnell wie möglich die Ergebnisse zurückzuerhalten. "Der Informationsfluss soll schnellstmöglich vonstatten gehen", erläutert Oliver Hempfling. Alle, die sich in Kulmbach testen ließen, auch die Bürger mit einem negativen Testergebnis, erhalten eine Benachrichtung.

Dabei will das Landratsamt auch mit den niedergelassenen Ärzten, bei denen man sich ebenfalls testen lassen kann, gut zusammenarbeiten. Medizinern aus dem Landkreis soll es beisielsweeise möglich gemacht werden, das Testzentrum für eigene Abstriche zu nutzen. Reihentestungen, etwa für Lehrer, sollen dort ebenfalls möglich sein. Nachdem niemand wissen kann, wie viele Menschen von diesem Angebot Gebrauch machen, seien die Öffnungszeiten erst einmal pro forma festgelegt. Sollte sich Bedarf ergeben, könne länger und auch an Wochenenden getestet werden, sagt Oliver Hempfling. Das sei wohl vor allen auch für den kommenden Herbst wichtig, wenn die Erkältungszeit beginnt. Dann müsse jeder die Möglichkeit haben, schnell herauszufinden, ob er einen normalen Schnupfen hat oder sich mit COVID 19 infiziert hat.

Amtsärztin Dr. Camelia Fiedler informierte, dass das Gesundheitsamt nach der Schließung der ersten Testzentren in Kulmbach und Stadtsteinach seit Juli 350 Abstiche selbst gemacht hat. Dabei habe es sich um Reiserückkehrer, Verdachtsfälle und auch um Kontaktpersonen gehandelt. Vier Infizierte und 35 Kontaktpersonen der Kategorie I seien aktuell im Landkreis noch in Quarantäne. Bei niemandem liege derzeit ein schwerer Verlauf vor. Insgesamt wurden im Kulmbacher Land bislang 258 Personen positiv getestet.

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