Neuenmarkt Wie der Sommer Gottesdienstbesuchern hilft

Werner Reißaus

Noch gibt es in geschlossenen Räumen zahlreiche Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Die Kirchengemeinde Neuenmarkt weicht deshalb gerne ins Freie aus.

 
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Neuenmarkt - Die Evangelische Kirchengemeinde Neuenmarkt macht aus der Not eine Tugend und geht in der Corona-Pandemie neue Wege. So wird bei schönem Wetter am Sonntag zum normalen Gottesdienst in den benachbarten Gemeindegarten ausgewichen, weil einfach mehr Besucher Platz finden als in der Christuskirche.

Rückblickend stellt Pfarrer Stefan Schleicher fest, dass es für die Kirchengemeinde eine schreckliche Nachricht gewesen sei, dass die gesamten kirchlichen Veranstaltungen in der Osterzeit ins Wasser fallen: "Wir konnten keine Gottesdienste in der Kirche halten, das war in der ganzen Kirchengeschichte noch nie da. Ostern ohne Gottesdienst war für viele ganz schrecklich."

Das gleiche galt aber auch für die Konfirmanden: "Keine Konfirmation zu haben und in der Luft zu schweben, wann die Konfirmation endlich stattfinden kann, das ist nicht schön. Wir müssen erst einmal abwarten. Es kann sein, dass die Konfirmation im Herbst stattfinden kann. Es ist eine Gratwanderung, denn zum einen möchte man die Konfirmation möglichst bald nachholen und zum anderen soll sie auch feierlich sein. Aber momentan finden Gottesdienste mit Masken statt und die Distanzen von 1,50 Meter sind noch aufrecht zu erhalten. Man kann da ja auch schlecht in Gastwirtschaften feiern, das sind einfach die Barrieren, die da sind. Bisher haben die Eltern auch so reagiert und gesagt, ja, wir warten noch ab."

Mit den Gottesdiensten wurde in der Christuskirche bis Pfingsten gewartet. Pfarrer Stefan Schleicher: "Da bei uns in der Kirche mit den vorgeschriebenen Abständen nur 30 Personen Platz finden würden, haben wir uns entschlossen, wenn das Wetter schön ist, möglichst rauszugehen. Wir haben das auch zu Pfingsten gemacht."

Pfarrer Schleicher wertete dies auch als ein schönes Zeichen der Gemeinde, dass die Kirchengemeinde den Gemeindegarten nutzen konnte. Am letzten Sonntag wurde der Gottesdienst am Haus Ruth als Sommernachts-Gottesdienst gefeiert. Nun hofft Pfarrer Schleicher auch am kommenden Sonntag auf gutes Wetter, um den Gottesdienst wieder um 9.30 Uhr im Gemeindegarten zu feiern. Sollte es regnen, erfolgt der Gang in die Kirche.

Was den Mund-/Nasenschutz angeht, ist er beim Gottesdienst im Freien nicht notwendig, nur beim Singen der Lieder. Was für Pfarrer Schleicher wichtig ist: "Der Kontakt zu den Menschen ist wieder da. Und sie freuen sich auch, wenn sie zum Gottesdienst kommen können, auch wenn es noch mit Mund- und Nasenschutz ist. Wir haben aber auch erreicht, dass wir bald auch unser Gemeindezentrum unter der Maßgabe der Hygiene- und Abstandsvorschriften wieder öffnen können."

Ein besonderes Lob fand Pfarrer Schleicher für die Jugendlichen in der Kirchengemeinde, die nicht nur beim Aufbau der Technik für die Gottesdienste im Freien halfen, sondern auch selbst in Videokonferenzen einmal in der Woche "ihr Ding" gemacht haben.

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