Kulmbach Zwei kreative Unternehmen

Von Gabriele Fölsche

Die Kulmbacher Firma Saum & Viebahn und das Unternehmen SET aus Thurnau sind die neuen Träger des Kulmbacher Ausbildungspreises. Die Auszeichnung nahmen die Firmen zum Auftakt der Kulmbacher Ausbildungsmesse entgegen.

 
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Kulmbach - Die Übergabe des Kulmbacher Ausbildungspreises an das Energietechnik-Unternehmen SET aus Thurnau und die Kulmbacher Firma Saum & Viebahn sowie ein beeindruckendes Referat der Geschäftsführerin der Heinrich Strunz GmbH Rehau, Dr. Dorothee Strunz, bildeten am Freitagabend den Auftakt zur 22. Kulmbacher Ausbildungsmesse, die am Samstag im Beruflichen Schulzentrum über die Bühne ging.

Den Ausbildungspreis, vor acht Jahren ins Leben gerufen, gibt es in zwei Kategorien. Den "Best-Practice-Preis" für besondere Leistungen in der Ausbildung, dotiert auf 750 Euro, übergab der Vorsitzende des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft, Dr. Michael Pfitzner, an die Firma Saum & Viebahn. Den Preis nahm Geschäftsführerin Susanne Schicker-Westhoff entgegen. Die beiden eigentlichen Preisträgerinnen, die Auszubildenden Alexandra Jahn und Claudia Münch, befinden sich derzeit auf Sprachreise in Barcelona. Sie haben die witzigen Puppen "Saumi" und "Viebi" erfunden, die jungen Leuten in einer Broschüre bei Saum & Viebahn den Weg ins Berufsleben erklären. 1400 solcher quadratischen Heftchen in Comicform wurden am Freitag und Samstag während der Ausbildungsmesse verteilt. "Saum & Viebahn ist ein Unternehmen, das bereits schon 2007 den Preis erhielt. Die Auszubildenden haben sich etwas Neues einfallen lassen. Sie schaffen es in ihrer Präsentation, ihre Begeisterung für ihre Arbeit, das Unternehmen und deren Produkte zu vermitteln", erläuterte Dr. Pfitzner die Entscheidung der Jury.

Ein Drittel Lehrlinge

Der zweite Preis - für das Unternehmen mit den meisten Ausbildungsplätzen im Verhältnis zur Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten - ging an SET Energietechnik Thurnau, das bei nur sechs Beschäftigten zwei Lehrlinge ausbildet. Die Jury bestätigte Geschäftsführer Alexander Kern: "Ein relativ kleines Unternehmen mit einer tollen Quote."

Einen interessanten Einblick in das Erfolgskonzept der Rehauer Firma Lamilux, das zu den 50 besten Unternehmen Bayerns gehört, gab dann Geschäftsführerin Dr. Dorothee Strunz. Den geschäftlichen Erfolg machte die Rednerin daran fest, dass die Unternehmensleitung konsequent dafür Sorge trage, "starke Mitarbeiter" für ein "starkes Unternehmen" zu finden. Sie brach eine Lanze für die Oberfranken, die ihren Worten zufolge loyale, verantwortungsbewusste und motivierte Mitarbeiter sind, denen das Unternehmen seinerseits Wertschätzung und Anerkennung entgegenbringe.

"Wertschätzung motiviert mehr als finanzielle Zulagen", sagte die erfolgreiche Unternehmerin, deren Vortrag die Zuhörer gespannt und aufmerksam verfolgten. Dorothee Strunz gab preis, dass es das seit über 100 Jahren bestehende Familienunternehmen in den vergangenen 26 Jahren geschafft habe, den Umsatz von 6,5 Millionen Euro auf 140 Millionen Euro zu steigern und die Mitarbeiterzahl von 125 im Jahre 1986 auf heute 550. Was ein starkes Unternehmen ausmacht, beantworte Dr. Strunz wie folgt: "Ganz wichtig ist eine klare Zielsetzung und eine genaue Vorstellung von den Wegen, die zum Ziel führen."

Dem Kunden dienen

Für das eigene Unternehmen, das sie seit 26 Jahren zusammen mit ihrem Mann führt, haben beide sich den Leitsatz geprägt: "Customized Intelligence - dem Kunden dienen als Programm." Das bedeutet kundenbezogene Intelligenz. "Wer mehr Erfolg haben will, muss dem Kunden mehr und besser dienen als die Konkurrenz. Unser Unternehmen ist darauf ausgerichtet - angefangen von der Führungsebene bis hin zur Empfangsdame", führte Dorothee Strunz aus.

Lamilux, das unter anderem Tageslichtelemente herstellt, bildet derzeit 59 junge Menschen in verschiedenen Berufen aus. Neben einer Vielzahl von Schulungs- und Förderveranstaltungen gehört zur Ausbildung auch ein Sozialprojekt.