Pflege ist teuer. Unter der Überschrift "Patienten müssen tief in die Tasche greifen" haben wir kürzlich über die Kosten berichtet. Einem Leser erscheinen die zu niedrig angesetzt: "Ich habe mich gefragt, wer solche Zahlen in der Öffentlichkeit verbreitet", schreibt er. "Meine Mutter ist seit Ende Mai mit dem Pflegegrad 2 in einem Pflegeheim. Ihr Eigenanteil - die Summe, die sie jeden Monat an das Pflegeheim zu bezahlen hat - betrug bisher rund 1350 Euro ohne weitere Nebenkosten. Ab August erhöht sich dieser Eigenanteil auf 1800 Euro. Welcher Rentner kann das bezahlen?" Seiner Meinung nach habe der Autor nicht richtig recherchiert.

Dem widerspricht der Autor ganz entschieden. Er gehört zur Redaktion der Deutschen Presseagentur (dpa). Auf Nachfrage erläutert er: "Die Daten stammen vom Bundesgesundheitsministerium, aus einer schriftlichen Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin auf eine Frage der Linke-Fraktion." Dabei bezifferten die im Text genannten Euro-Beiträge den Eigenanteil für die (reine) Pflege - aber nicht die Gesamtsumme, die Bewohner im Schnitt monatlich zahlen müssen. Dies gehe auch aus dem Text so hervor. "Wir haben versucht, dies einzuordnen", schreibt der Autor des Artikels. Dort stehe zu lesen: "Selbst zahlen müssen sie daneben auch für die Unterkunft mit Zimmerreinigung und Verpflegung. Dazu kommen umgelegte Kosten für Investitionen zum Beispiel in Umbauten und Modernisierungen ihres Heims sowie teils für Azubi-Vergütungen.".

Bezifferte Euro-Beträge für diese Gesamtsummen hätten der dpa aber leider nicht vorgelegen, sodass sie diese im Text auch leider nicht mit anführen konnten. Sein Fazit, das er unserem Leser zukommen lässt: "Die Gesamtsummen liegen deutlich höher, wie Sie ja völlig zu Recht schreiben." K. D.