Karl Paulus vom Bund Naturschutz bezeichnete die neue Trasse als politische Sackgasse. Die Energiewende könne nur dezentral gelingen. "Der Landkreis hat in dieser Beziehung seine Aufgaben gemacht und es kann nicht angehen, dass er dafür mit der Trasse abgestraft wird", sagte Paulus. Er verwies auf die immensen Kosten des Projektes. Derzeit würde nur von den Baukosten nicht aber von den Zinsbelastungen der kommenden 40 Jahre gesprochen. Dafür nämlich müssten die Verbraucher aufkommen. Die Zuhörer bemängelten, dass weder die Politik noch die beteiligten Unternehmen reinen Wein einschenkten. Sie forderten die Verantwortlichen auf, reelle Zahlen auf den Tisch zu legen.
Andere Zuhörer äußerten ihre Sorge wegen des drastischen Eingriffs in den Boden und der Auswirkungen der Leitung auf Flora und Fauna. "Es gibt meines Wissens keine Studien, die die Auswirkungen der elektrischen Felder einer Gleichstromtrasse untersucht haben", sagte Anwohner Helmut Rößler. Rund um die Uhr seien Mensch und Tier den Belastungen ausgesetzt.
Ein weiterer Teilnehmer vermutete, dass es vermutlich nicht nur beim Ostbayernring und dem Südostlink bleiben werde, denn es werde bereits über eine Erweiterung der HGÜ gesprochen. Die Zuhörer sahen außerdem noch keine eindeutige Antwort auf die Frage, ob der Südostlink tatsächlich gebraucht werde. Überdies sei es besser, wenn der Strom da erzeugt würde, wo er verbraucht wird. Weiterhin stelle dieses Projekt keine Energiewende dar, damit würden lediglich Kabel für Kohlestrom in der Erde vergraben. Jürgen Marth aus Seußen bemerkte, dass es bei allen Aktionen darauf ankomme, "dass die Politik merken und begreifen muss, dass wir diese Trasse nicht brauchen und vor allem nicht wollen". Es sei zudem wichtig, dass die Bürger besser informiert würden, sagte Marth.
Die Vorsitzende der BI, Johanna Kropp, freute sich, dass ein Team des Bayerischen Fernsehens zur Veranstaltung gekommen war. Dieses war am Nachmittag in Seußen, um dort eine Demonstration im Arzberger Ortsteil Seußen zu filmen. In Brand holte das Team weitere Meinungen der Bevölkerung ein. Der Beitrag wird voraussichtlich am morgigen Donnerstag um 20.15 Uhr im Magazin "quer", ausgestrahlt. pö