Beide wurden mit sogenannten Kasseler Sonderborden ausgestattet, um ebenerdiges Zu- und Aussteigen zu ermöglichen. Außerdem wurden taktile Platten als Leitlinie für sehbehinderte Fahrgäste eingebaut. Selbstverständlich erhielten die Haltestellen neue Markierungen. Die Kosten belaufen sich auf 45 000 Euro, die Hälfte davon trägt die Regierung von Oberfranken im Rahmen der Förderung von Baumaßnahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs ÖPNV.
Die Haltestellen sind gut frequentiert, allein die wichtige Buslinie 10 (Marktredwitz - Wunsiedel) wird montags bis freitags täglich 16 Mal und samstags sieben Mal bedient.
Verantwortlich für die Umsetzung barrierefreier Maßnahmen im städtischen Hoch- und Tiefbau ist Stefan Kirsch. Im Frühjahr 2017 wurde das Konzept "MAKbarrierefrei" erarbeitet in Anlehnung an das Konzept der bayerischen Staatsregierung "Die barrierefreie Gemeinde". Anschließend führte die Projektgruppe sieben Begehungen im Stadtgebiet mit Beteiligung Betroffener durch. Sechs Rollstuhlfahrer und drei Sehbehinderte waren ebenso dabei wie der Landkreisbeauftragte, Mitarbeiter der Verwaltung und Vertreter verschiedener Einrichtungen wie Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge VGF, Arbeiterwohlfahrt AWO, Klinikum und Kirchengemeinden. Bei den Begehungen wurden zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten festgestellt und über 100 Einzelmaßnahmen in einem Maßnahmenplan festgehalten.
Seit 2018 stellt die Stadt, wie zu erfahren war, jährlich Haushaltsmittel bereit, um die Umsetzung zu finanzieren. Noch seien nicht alle Punkte abgearbeitet. Das Beispiel Bushaltestellen zeige aber, dass die Stadt ihre Hausaufgaben zügig angehe. Elf von 14 Bushaltestellen seien bereits oder würden bis zum Jahresende umgebaut. Die Sanierung der weiteren Haltestellen Markt, Busbahnhof und Wölsauer Straße werde in den Jahren 2021/22 im Rahmen von Baumaßnahmen geplant.
Als zweite Maßnahme wurde der westliche Gehweg entlang der Mehrfamilienhäuser in der Reichelsweiherstraße auf einer Gesamtlänge von 270 Metern saniert. Die Bordsteine wurden neu ausgerichtet, der Untergrund verbessert, die Einfahrten abgesenkt und eine neue Asphaltdecke aufgebracht. Teilweise wurde der Gehweg auf mindestens 1,80 Meter Barrierefreiheit verbreitert. Die Kosten für die Sanierung betragen zirka 120 000 Euro. Zeitgleich hat die ESM mehrere Stromkabel verlegt, um die Stromversorgung für die Anwohner, aber auch für die Unternehmen Scherdel und Müssel zu optimieren.
Die dritte Maßnahme war die Erneuerung der Reichelsweiher Straße. Teilweise wurde die Asphaltdecke saniert, und die "Nasen" wurden zurückgebaut, um die Ein- und Ausfahrtsituation zur Kirchstraße für Autos und Busse zu verbessern.