Marktredwitz Die Helfer arbeiten bis zur Erschöpfung

Michael Meier
In Stephansposching, Landkreis Deggendorf, waren die Helfer des THW Marktredwitz eingesetzt. Foto: pr

Das THW zieht Bilanz nach dem Einsatz: Im Hochwassergebiet bewältigt es seine härteste Aufgabe seit vielen Jahren.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Marktredwitz - "Es war unsere härteste Aufgabe seit vielen Jahren", fasst THW-Ortsbeauftragte Ute Eckstein den Einsatz des Technischen Hilfswerks im niederbayrischen Katastrophengebiet zusammen. Vom 5. bis zum 12. Juni war der THW-Ortsverband Marktredwitz mit insgesamt 20 Helferinnen und Helfern in Stephansposching eingesetzt, einer 3000-Seelen-Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf, sie liegt südlich der Donau im Gäuboden.

Dort mit dem Geräte-Kraftwagen und einem Kipper angekommen, ging es nach einer Stärkung gleich zum ersten Einsatz, dem Kuhstall eines Bauernhofes, der meterhoch im Wasser stand - er musste trocken gehalten werden, da es nicht möglich war, das eingeschlossene Vieh zu befreien. "Das wahre Ausmaß wurde für uns aber erst sichtbar, als das Wasser langsam ablief, denn dann musste das Innere der Häuser vom Wasser befreit sowie Schlamm und Unrat entsorgt werden", beschreibt Gruppenführer Andreas Ernstberger die ersten Aufgaben, als sie vor Ort waren.

Weitere Aufgaben waren das Abpumpen einer Unterführung, das Trockenlegen eines Gymnasiums und viele andere Hilfstätigkeiten. Besonders beeindruckt war das THW-Team von der Dankbarkeit der niederbayerischen Bevölkerung. "Die hatten mehrere Meter Wasser im Haus und machten sich Gedanken darüber, dass die Rettungskräfte genug zum Essen haben", lobt Ernstberger. Übernachtet hatten die THWler entweder in Feuerwehrhäusern, Turnhallen und sogar im Kloster Niederalteich. Einen großen Dank hat das THW auch für die Feuerwehr in Stephansposching für die sehr gute Verpflegung und Betreuung übrig. "Da gab es auch schon einmal Schweinebraten und Klöße zu Mittag und selbst gebackenen Kuchen", ergänzt Silke Späth.

Das Fazit der Helfer war unisono, dass das Erlebte sehr prägend gewesen ist. Auch wenn Schlaf Mangelware war und bis zur Erschöpfung gearbeitet wurde. Ute Eckstein konnte auch nur Positives von den Firmen berichten, die zur Einsatzzeit mehrere Tage auf ihre Arbeitskräfte verzichten mussten: "Besonders lobenswert ist auch die Tatsache, dass regionale Unternehmen wie Scherdel sogar auf die Erstattung des Lohnausgleiches verzichtet haben", so die Ortsbeauftragte. Michael Meier

Bilder