Durch den Abend führte als Moderator Christoph Beck, der auch die Grußworte und Podiumsgespräche leitete. Herzog blickte zurück auf die 100-jährige Geschichte der Bank. Die 20 Gründungsmitglieder, vorherrschend Landwirte, schlossen sich damals zusammen, um sich in Sachen Einkauf und Finanzierung nach dem Motto "gemeinsam sind wir stark" selber zu helfen und zu unterstützen.
Es begann im Wohnzimmer des damaligen Vorsitzenden, später wurde Geschäftsstellen an der Goethestraße, der Poststraße und schließlich, 1983, für zehn Millionen Mark das heutige Bankgebäude an der Kraußoldstraße gebaut. Letzteres wurde jetzt in 21 Monaten renoviert und umgebaut.
Landrat Dr. Karl Döhler brach im Gespräch eine Lanze für die Genossenschaftsbanken vor Ort, die für Stabilität und Vertrauen stünden. "Wir brauchen starke heimische Banken in der Region," stimmte sein Hofer Kollege Bär zu. Der Marktredwitzer Oberbürgermeister gratulierte der Bank zu einem gelungenen Neubau, ein weiteres Highlight für die Stadt. Er würdigte auch das soziale Engagement der VR-Bank, die alljährlich Gelder für soziale Zwecke ausschütte. Was einer nicht schafft, schaffen viele, erklärten die Politiker. Heute seien es bereits Millionen, die Genossenschaftsbanken vertrauten.
Dr. Martin vom BVR erklärte, der Blick zurück sei wichtig. Er erinnerte an den Gründer, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der in diesem Jahr 200. Geburtstag feiern könnte und den genossenschaftlichen Gedanken verwirklicht habe.
In der Gegenwart stehen die genossenschaftlichen Banken mit rund 30 Millionen Kunden in Europa in der Spitzengruppe. Jung und erfolgreich bleibe aber nur der, der beweglich bleibe und sich den Gegebenheiten des Marktes anpasse, sagte der Referent. Das gelte auch für Banken, die auf die Veränderungen im Markt reagieren müssten. Von den genossenschaftlichen Banken vor Ort, fuhr Dr. Martin fort, seien in den vergangenen Jahrzehnten keine Gefahren ausgegangen. Für die Bankenkrisen seien andere verantwortlich gewesen. "Die Banken vor Ort stehen für Stabilität und Verantwortungsbewusstsein", sagte er. Die derzeitige Nullzinspolitik schade jedoch Sparern und Banken zugleich.
Dr. Andrea Althanns, GVB, betonte, Leben bedeute Veränderungen. Und davon hätten die Banken in der Vergangenheit eine ganze Menge mitgemacht. Ein Ende der von der Politik gewollten Nullzinsphase sei noch nicht in Sicht. Deshalb müssten alle Banken über ihr Geschäftsmodell nachdenken - mit dem Kunden im Mittelpunkt. Die genossenschaftlichen Banken stünden für die Finanzierung des Mittelstandes vor Ort. Für Rückendeckung und Sicherheit sorge der Verband.
Vor der Feierstunde wurde das renovierte Verwaltungsgebäude an der Kraußoldstraße feierlich eröffnet. Pfarrer Christoph Schmidt und Pfarrer Josef Triebenbacher spendeten den kirchlichen Segen.