Die Aktion "Toter Winkel" soll ältere Schulkinder für die Schwachstellen der stärksten Verkehrsteilnehmer, der Lastwagen, sensibilisieren. Welche Gefahr vom "toten Winkel" ausgeht, habe schon so mancher Radfahrer oder Fußgänger erfahren, wenn er von dem Lastwagenfahrer nicht gesehen werden konnte.
Wie Fuchs sagt, ist die Zahl der Schülerlotsen im Landkreis Wunsiedel rückläufig. Derzeit achteten noch etwa 150 ältere Schüler auf die Sicherheit der Schulkinder während des Schul- und Nachhausewegs. Dabei steige die Zahl der Schulwegunfälle kräftig an, bedauert der Verkehrswacht-Kreisvorsitzende. 25 Schulweghelfer, die gegen ein geringes Entgelt arbeiten, passten bei den Bushaltestellen auf.
Die nächste Altersgruppe, der die Verkehrswacht beistehe, seien die jungen Autofahrer, die überproportional an Unfällen beteiligt seien. An erster Stelle der Ursachen stehe hier nicht angepasste Geschwindigkeit. Mit Fahrsimulationen oder Filmen gebe die Verkehrswacht den jungen Fahrerinnen und Fahrern gute Ratschläge und mache sie auf mögliche Gefahren aufmerksam.
Allerdings wirke sich die Regelung des begleiteten Fahrens für Jugendliche ab 17 Jahren segensreich aus. Die Führerschein-Neulinge könnten mit einer vertrauten Person auf dem Beifahrersitz erste Erfahrungen im Verkehr sammeln. Autofahrer, die das begleitete Fahren absolvierten, seien immerhin zu 30 Prozent weniger an Unfällen beteiligt, als Fahrer, die nur die Führerscheinprüfung absolvierten, sagt Fuchs.
Das Ganze habe auch eine soziale Komponente. Denn hier müssten sich Eltern oder Großeltern einfach die Zeit nehmen für den Nachwuchs, schmunzelt der Pädagoge Fuchs, der seit 1968 bei der Verkehrswacht ist und seit rund 20 Jahren den Posten des Kreisvorsitzenden innehat.
Das Augenmerk der Verkehrswacht gelte aber auch den älteren Verkehrsteilnehmern und Senioren. Die Verkehrswacht biete älteren Menschen eine Begleitung bei Seh- und Reaktionstests an. Hinzu kämen Fortbildungsprogramme, die älteren Menschen helfen sollen, zu erkennen, wo ihre Schwächen liegen.
Immer größeren Raum bei der Arbeit der Verkehrswacht nehme das Fahrrad ein. Die Helmpflicht oder der Umgang mit modernen E-Bikes seien hier nur einige der Themen.
Sorgen bereitet Fuchs, dass immer weniger Menschen bereit seien, die Verkehrswacht zu unterstützen oder bei ihr mitzumachen. Er nimmt dabei ausdrücklich den Staat aus. Dieser unterstütze die Aktionen der Verkehrswacht mit Zuschüssen bis zu 98 Prozent.
Unsere Aufgaben betreffen alle Altersklassen. Fuchs sucht Helfer
Die Kreisverkehrswacht Fichtelgebirge sucht dringend Helfer, die sie bei ihren Aufgaben unterstützt. Auch neue Mitglieder, ob Privatpersonen oder Firmen, sind willkommen. Mit einem Beitrag von 15 Euro im Jahr, 1,25 Euro im Monat, wird man Mitglied. Ansprechpartner sind Kreisvorsitzender Günter Fuchs, Telefon 09233/2244, oder die Verkehrssachbearbeiter bei den Polizeidienststellen im Landkreis.